Schnelle Hilfe des DRK rettete Mutter und Kind: Erster Geburtstag nach dramatischer Hausgeburt

Familie Nusser erinnert sich

Plötzliche Geburt zu Hause: Dank schneller Hilfe des DRK kam die kleine Paula gesund zur Welt. Ein Jahr später blickt die Familie dankbar zurück.

Der 12. März 2025 ist für Familie Nusser aus Betzenweiler im Kreis Biberach ein ganz besonderer Tag: Ihre Tochter Paula feiert ihren ersten Geburtstag. Und ihre Geburt bleibt nicht nur für die Familie unvergessen – denn sie kam unerwartet schnell zu Hause auf die Welt. Nur dank der besonnenen Hilfe ihrer Familie sowie der schnellen Unterstützung der Integrierten Leitstelle Biberach und der Notfallsanitäter des DRK verlief alles gut.

Eine Geburt, die alles veränderte

Am Abend des 11. März 2024 deutete für Jessica Nusser noch nichts auf die bevorstehende Geburt hin. Gemeinsam mit ihrer dreijährigen Tochter Emma verbrachte sie den Tag auf dem Spielplatz. Doch als Emma am Abend im Bett lag, spürte Jessica, dass sich etwas veränderte. „Ich dachte, dass ich in der Nacht noch ins Krankenhaus fahren würde, hatte aber noch keine Wehen“, erinnert sie sich. Ihr Mann Christian packte vorsorglich die Kliniktasche ins Auto, während Jessica sich auf eine entspannte Dusche vorbereiten wollte.

Kurz darauf änderte sich alles schlagartig. Noch bevor sie das Haus verlassen konnte, spürte sie plötzlich das Köpfchen ihres Kindes und wurde von heftigen Wehen überrascht. Ihre Schreie alarmierten ihren Mann und ihre Mutter, die sie sofort in den Flur legten und den Notruf 112 wählten.

Telefonische Unterstützung durch die Leitstelle

Am anderen Ende der Leitung war Jörg Wunderlich, Disponent der Integrierten Leitstelle Biberach. Er leitete die Familie mit beruhigenden Anweisungen durch die kritische Situation. Nur wenige Wehen später war Paula geboren – doch es gab eine beängstigende Komplikation: Die Nabelschnur lag um ihren Hals. Geistesgegenwärtig befreite Christian Nusser die Kleine, doch Paula schrie zunächst nicht. „Herr Wunderlich beruhigte uns und erklärte, was wir tun sollten – und dann hörten wir endlich Paulas ersten Schrei“, erzählt Jessica Nusser erleichtert.

Notarzt und Rettungsteam schnell vor Ort

Obwohl sie bereits alarmiert waren, trafen Notarzt Philipp Ganter und die Notfallsanitäter Carolus Obert und Fabian Kosok erst nach der Geburt ein. Sie untersuchten Mutter und Kind und transportierten beide sicher ins Krankenhaus Ehingen. Drei Tage später konnten sie gesund nach Hause entlassen werden.

Dieser dramatische Einsatz unterstreicht die Bedeutung eines gut funktionierenden Rettungswesens. Im Landkreis Biberach sorgen rund 300 Mitarbeitende an sieben DRK-Rettungswachen für schnelle Hilfe in Notfällen. Zusätzlich engagieren sich Ehrenamtliche in zwölf DRK-Bereitschaften, um in kritischen Situationen zu unterstützen. Die Integrierte Leitstelle Biberach wird gemeinsam vom DRK Biberach und dem Landkreis betrieben.

Eine Geburt, die in Erinnerung bleibt

Für die beteiligten Rettungskräfte war dieser Einsatz besonders. „Solche Geburten sind selten“, erklärt Notarzt Ganter, der in acht Jahren nur drei- oder viermal eine vergleichbare Situation erlebt hat. Disponent Wunderlich fügt hinzu: „So eine schnelle Geburt habe ich noch nie begleitet.“

Jessica Nusser empfindet große Dankbarkeit gegenüber allen Helfern. Ende des Jahres schrieb sie dem DRK-Kreisverband Biberach einen bewegenden Dankesbrief: „Für sie ist das vielleicht Routine – für uns war ihr Handeln etwas ganz Besonderes.“ Auch Tochter Emma war von der dramatischen Nacht stark beeindruckt. „Wochenlang war das Thema Notarzt für sie allgegenwärtig“, erzählt Jessica schmunzelnd.

Heute blickt die Familie mit einem Lächeln auf dieses außergewöhnliche Erlebnis zurück. Wenn Paula nun ihren ersten Geburtstag feiert, dann auch mit der Gewissheit, dass ihre Ankunft eine ganz besondere Geschichte geschrieben hat.

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