Schnürpflingen: Verwahrloste Hunde gerettet

Für zwei Welpen kam die Hilfe zu spät

Das Landratsamt Alb-Donau-Kreis berichtet von einem furchtbaren „Animal Hoarder“-Fall in der Gemeinde Schnürpflingen (Alb-Donau-Kreis).

Der Begriff „Animal Hoarding“ beschreibt ein Krankheitsbild, bei dem Menschen Tiere in einer großen Anzahl halten, sie aber nicht mehr angemessen versorgt. Auf einen solchen Fall von „Animal Hoarding“ in der Gemeinde Schnürpflingen wurde der Fachdienst Verbraucherschutz, Veterinärangelegenheiten des Landratsamtes Alb-Donau-Kreis am vergangenen Donnerstag, den 22. Dezember 2022, durch einen telefonischen Hinweis aus der Bevölkerung aufmerksam.

Tote Hundewelpen entdeckt

Da das Tierwohl im Alb-Donau-Kreis allerhöchste Bedeutung hat, rückten zwei Amtstierärztinnen und eine Veterinärhygienekontrolleurin umgehend zu einer Vor-Ort-Kontrolle aus. Im Haus des Tierhalters fanden die Mitarbeiterinnen des Landratsamtes mehr als 20 Hunde in stark verwahrlostem Zustand vor – den Tieren mangelte es an ausreichender Ernährung, Pflege und tierärztlicher Betreuung. Zudem entdeckten die Kontrolleurinnen auf dem Grundstück in einer Mülltonne zwei tote Hundewelpen.

„Der Tierhalter war offensichtlich mit der Situation schon länger überfordert. Wir verständigten noch am Donnerstag das Tierheim Ulm und trafen die Vorbereitungen, um die Hunde schnellstmöglich anderweitig unterzubringen. Direkt am nächsten Vormittag wurden die Tiere dann beschlagnahmt und ins Tierheim gebracht, um sie tierärztlich zu untersuchen und gesund zu pflegen“, schilderte eine Amtstierärztin das Vorgehen.

Den Tierhalter erwarten rechtliche Konsequenzen. Diese, so die Veterinärin, seien von den Ergebnissen der laufenden Untersuchungen abhängig.

Infos „Animal Hording“

Die krankhafte Sucht, Tiere zu sammeln, ist bislang wenig erforscht. Animal Hoarding ist meist nicht allein ein Tierschutzproblem, sondern ein Suchtverhalten, das häufig mit einer psychischen Erkrankung zusammenhängt. „Typisch für solche Fälle ist, dass die Halterinnen und Halter nicht erkennen, wie schlecht es den Tieren in ihrer Obhut geht. Auch von außen kommt oft erst spät Hilfe, da Tierhorterinnen und -horter ihre Tiere in der Regel so in ihre Wohnungen, Häuser oder Ställe so einschließen, dass die Tiere niemals nach draußen kommen und niemand anders die Tiere sieht. Deshalb sind wir als Amtsveterinärinnen und -veterinäre auf Hilfe aus der Bevölkerung angewiesen. Wenn Bürgerinnen und Bürger Missstände in Tierhaltungen vermuten oder erkennen, sollten sie diese sofort melden“, so die Amtstierärztin.

Das könnte Dich auch interessieren

04.09.2024 Blauzungenkrankheit nun auch im Alb-Donau-Kreis angekommen Die Blauzungenkrankheit, eine Tierseuche, die hauptsächlich Wiederkäuer wie Schafe, Rinder und Ziegen betrifft, breitet sich derzeit rasant in Baden-Württemberg aus. Nachdem sie bereits in mehreren Landkreisen nachgewiesen wurde, ist nun auch eine Schafherde im Alb-Donau-Kreis betroffen. Glücklicherweise waren die Tiere bereits geimpft, was laut Dr. Hans-Joachim Butscher, Leiter des Veterinäramts des Landratsamtes Alb-Donau-Kreis, zu einer 29.08.2024 Hund vergessen – Fahrer fährt rückwärts auf Autobahn Ein Mann ist auf der Autobahn 8 im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg auf dem Standstreifen rückwärts gefahren, weil er seinen Hund vergessen hatte. Der 52-Jährige habe mit seiner Familie und zwei Hunden an einer Raststätte bei Merklingen Halt gemacht, teilte die Polizei mit. Als die Familie wieder auf der Autobahn war, bemerkte sie, dass einer der 16.08.2024 Veterinäramt Alb-Donau-Kreis warnt vor Blauzungenkrankheit Nach den jüngsten Nachweisen der Blauzungenkrankheit in Baden-Württemberg und Bayern ruft das Veterinäramt des Alb-Donau-Kreises zur entsprechenden Vorsorge auf. Ausbruch in Baden-Württemberg Am 8. August 2024 wurde im Rems-Murr-Kreis der Ausbruch der Blauzungenkrankheit (BTV-3) bei Schafen nachgewiesen. Damit hat Baden-Württemberg seinen Status als BTV-freies Gebiet verloren. Neue Handels- und Verbringungsbeschränkungen für Wiederkäuer, die auch den 13.08.2024 Deutsche Bevölkerung zieht es weg aus der Großstadt Alle acht Stadtkreise in Baden-Württemberg haben vor allem deutsche Staatsangehörige an ihre angrenzenden Kreise verloren. Als Hauptursache dafür nennt das Statistische Landesamt in Fellbach die Wohnungsknappheit und die damit verbundenen hohen Wohnungskosten in den Zentren. Auch Ulm ist betroffen Besonders stark waren die Wanderungsverluste an das Umland in Karlsruhe, Ulm und Freiburg im Breisgau. In