Schockanrufe! Erneut Telefonbetrüger in Schwaben

Die Ulmer Polizei warnt erneut vor betrügerischen „Schockanrufern“.

Seit heute Mittag hat es im Bereich der Ulmer Polizei viele Betrüger-Anrufe gegeben. Die Masche ist immer gleich: jemand gibt sich als Polizist aus und behauptet, ein enges Familienmitglied des Angerufenen habe einen schweren Verkehrsunfall gehabt. Da die Versicherung ungültig und hoher Schaden entstanden sei, müssten sie nun für ihren Angehörigen eine hohe Summe bezahlen.

Seit den Mittagsstunden gaben sich heute im Großraum Ulm und in Laupheim Anrufer als Polizeibeamte aus und versuchten, mit o.g. Masche die Angerufenen um ihr Erspartes zu bringen. Es ist nicht auszuschließen, dass auch Bewohner anderer Regionen im Bereich des Polizeipräsidiums Ulm solche Anrufe erhalten.

Es wird daher gebeten, die Bevölkerung in den Landkreisen Biberach, Heidenheim, Göppingen, dem Alb-Donau-Kreis und der Stadt Ulm mit diesem aktuellen Hinweis vor der Betrugsmasche zu warnen. Die Angerufenen sollen das Telefonat umgehend selbst beenden und anschließend die 110 wählen.

Meldung vom 31.10.2019:

Wieder haben es Telefonbetrüger bei uns in Schwaben probiert.

Allein gestern wurden dem Polizeipräsidium Ulm über 70 Anrufe gemeldet, die meisten davon waren in Ulm. In den meisten Fällen erkannten die Opfer den Betrug sofort, legten auf und meldeten sich bei der Polizei. Ein Mann erfuhr von dem Betrug, als er sich bei der Polizei erkundigte, wer das Taxi bezahlt. Denn die Betrüger hatten ihn mit dem Taxi zur Bank geschickt, um dort seine Wertsachen zu holen. Eine Seniorin aus Ochsenhausen fiel auf die Betrüger herein und legte ihre Wertsachen, wie von den Tätern gefordert, vor die Haustür. Kurz darauf war alles weg. Die Kripo ermittelt nun und bittet, bei solchen Anrufen sofort aufzulegen. Auch im Landkreis Günzburg kam es zu Anrufen. Die Masche wurde dort aber durchschaut.

Meldung vom 30.10.2019:

Die Polizei warnt in Ulm und der Region weiterhin vor Telefonbetrügern.

Diese geben sich als Polizisten aus und versuchen, die Angerufenen um ihr Geld zu bringen. In mindestens einem Fall hatten sie Erfolg. Insgesamt 42 Bürger riefen gestern die Polizei an – unter anderem aus Heidenheim, Blaubeuren und Ulm – und gaben an, von Betrügern angerufen worden zu sein.

Das schreibt die Polizei dazu:

Gegen 22 Uhr klingelte das Telefon bei der 66-Jährigen. Der Anrufer gab sich als Polizist aus und teilte der Frau mit, dass er wisse, dass sie als nächstes überfallen werden solle. Der vermeintliche Beamte fragte die Frau nach ihren Wertgegenständen. Diese wolle er in Sicherheit bringen. Beide vereinbarten, dass die Frau Geld und Schmuck in einer Mülltonne deponiert. Ein Polizist würde die Sachen dort abholen und bei einem Polizeirevier aufbewahren. Die Frau kam der Aufforderung nach. Als sie später nachschaute, waren die Wertsachen nicht mehr da. Bei zwei weiteren Munderkingern scheiterte der Betrüger. Auch in Allmendigen, Blaubeuren, Steinheim, Heidenheim, Giengen, Burgrieden, Ertingen und Ulm (42 Fälle) gaben sich Betrüger den ganzen Tag als Polizeibeamte aus. Sie gaben vor eine Einbrecherbande festgenommen zu haben, die auch die Namen der Angerufenen dabei gehabt hätten. Die Bewohner ließen sich jedoch nicht täuschen, beendeten das Telefonat und riefen die Polizei.

Um nicht selbst Opfer einer solchen Straftat zu werden, gibt die Polizei folgende Tipps:

– Die Polizei fragt Sie nicht am Telefon nach Wertsachen, ohne dass Sie zuvor eine Anzeige erstattet haben. Geben Sie daher am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.

– Betrüger wählen ihre Opfer häufig anhand des Vornamens aus dem Telefonbuch aus. Daraus können sie oftmals Rückschlüsse auf das Alter ziehen. Senioren werden bevorzugt übers Ohr gehauen. Überlegen Sie sich also, ob sie zumindest ihren Vornamen löschen oder abkürzen lassen.

– Bewahren Sie Ruhe und gehen Sie nicht auf derartige Forderungen ein. Legen Sie den Hörer manuell auf.

– Rufen Sie die 110 oder Ihre Polizeidienststelle an. Benutzen Sie dabei niemals die Rückruftaste.

– Notieren Sie sich die auf Ihrem Telefon angezeigte Nummer des Anrufers.

– Prägen Sie sich möglichst Stimme und Besonderheiten der Sprache des Anrufers ein.

– Erstatten Sie Strafanzeige bei Ihrer Polizei, falls Sie Opfer eines solchen Betruges geworden sind.

Meldung vom 15.08.2019:

Sie versuchen es seit einiger Zeit in der Region immer wieder, doch dieses Mal sind Telefonbetrüger gleich reihenweise in Ulm abgeblitzt…

Acht Senioren durchschauten alleine gestern die miese Masche der Betrüger, legten sofort auf und riefen stattdessen die Polizei an. Die ermittelt jetzt. Mal geben sich Telefonbetrüger als Polizisten aus, mal als Verwandte.

Die Polizei schreibt dazu:

POL-UL: (UL) Ulm – Betrüger scheitern – Als Polizisten oder Verwandte gaben sich Anrufer am Mittwoch in Ulm aus.

Zwischen 12.45 und 21.15 Uhr klingelt bei insgesamt acht Ulmerinnen und Ulmern das Telefon: Sechs Anrufer gaben sich als Polizisten aus und berichteten den Senioren von Einbrüchen in der Nachbarschaft. Die Angerufenen kannten die Masche: Sie beendeten das Gespräch.

Zwei Betrüger versuchten auf eine andere Art und Weise an das Vermögen der Bewohner zu kommen: Sie gaben sich als Verwandte aus. Auch hier wurden die Angerufenen misstrauisch und beendeten das Telefonat.

Die 58-82 Jahre alten Ulmerinnen und Ulmer reagierten richtig: Sie verständigten nach dem Anruf die Polizei (0731/1880). Die hat jetzt die Ermittlungen aufgenommen.

Um nicht Opfer einer solchen Straftat zu werden empfiehlt die Polizei:

– Seien Sie vorsichtig bei unbekannten Anrufern. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen oder aushorchen. Legen Sie den Hörer auf, wenn ihnen etwas merkwürdig erscheint.

– Werden Sie angerufen, stellen Sie gezielt Fragen an den Anrufer: Nach Namen, Adresse und Telefonnummer der Verantwortlichen.

– Notieren Sie sich, die auf dem Display angezeigte Rufnummer! Achtung: Betrüger können diese Nummern manipulieren. Die Polizei verwendet die 110 nicht für Anrufe!

– Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen.

– Geben Sie niemals persönliche Informationen weiter. Sprechen Sie nicht am Telefon über ihre persönlichen oder finanziellen Verhältnisse.

– Sprechen Sie mit Ihrer Familie oder anderen Vertrauten über den Anruf.

– Wenn Sie unsicher sind: Rufen Sie die Polizei unter der 110 oder ihre örtliche Polizeidienststelle an. Nutzen Sie dabei nicht die Rückruffunktion.

Wichtige Tipps zum Schutz vor Telefonbetrügern erhalten Sie in der Broschüre „Vorsicht, Abzocke!“. Diese finden sie bei Ihrer örtlichen Polizeidienststelle oder auch im Internet unter www.polizei-beratung.de/

Foto: pixabay.com/Gerd Altmann

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