Während der Bundestag heute über die mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht abstimmt, gehen in rund 90 Städten Schülerinnen und Schüler auf die Straße. Unter dem Motto „Schulstreik gegen Wehrpflicht“ richten sich die Proteste vor allem gegen die geplante Musterung aller Jugendlichen ab dem Geburtsjahrgang 2008. In einem Instagram-Post informiert die Ulmer Sparte der Aktion über die geplante Route.
Um 10:30 startet der Protestmarsch an der Valckenburgschule in Nähe der Friedrichsau. Über Olgastraße und Innenstadt geht es zur Humboldt-Kepler und zur Friedrich-List Schule. Ab 12 Uhr ist dann für eine Stunde eine Kundgebung am Ulmer Rathaus geplant.
Falls das Gesetz wie vorgesehen am 1. Januar 2026 in Kraft tritt, müssten künftig alle 18-jährigen Männer Fragebögen ausfüllen und zu einer verpflichtenden Musterung erscheinen. Viele junge Menschen sehen diese Pläne kritisch. Mit dem Slogan „Wir wollen nicht als Kanonenfutter enden“ protestieren heute tausende Jugendliche – viele auch während der Schulzeit.
Der Deutsche Lehrerverband beurteilt den geplanten „Schulstreik“ kritisch. Verbandspräsident Stefan Düll betont in einem Interview mit der ARD, Protest sei zwar legitim, allerdings nicht während der Unterrichtszeit. „Wer gegen die Reaktivierung der Wehrpflicht demonstrieren möchte, kann dies jederzeit außerhalb der Unterrichtszeit tun“, so Düll. Unentschuldigtes Fehlen könne „bis hin zu einem Verweis“ führen. Zudem stellt der Verband klar: Schulstreiks hätten arbeitsrechtlich keinerlei Grundlage.