Für viele Schwaben sind Norditalien oder Südfrankreich die Urlaubsziele Nummer Eins. Ein Hauptgrund: Die schnelle und relativ kostengünstige Route durch die Schweiz. Das will das Schweizer Parlament nicht länger billigen.
Wer sein Urlaubsgeld nicht in der Schweiz ausgibt, sondern nur durchfährt, soll künftig draufzahlen. Aus fünf Parteien sind entsprechenden Vorstöße für eine solche „Durchfahrtsabgabe“ beim Schweizer Parlament eingereicht worden. Die Autofahrer sollen demnach an den Grenzen gescannt werden und dann vor allem in den deutschen Ferien höhere Preise je nach Verkehrslage zahlen. «Das heißt, es gibt höhere Preise an Auffahrt (Christi Himmelfahrt), Pfingsten oder Ferienbeginn und tiefere Preise, wenn es unter der Woche keinen Stau hat», sagte Simon Stadler von der Partei „Die Mitte“ im Schweizer Radio SRF.
Damit soll der Verkehr besser verteilt werden. Vor allem am Gotthard-Tunnel kommt es zu Ferienbeginn oft zu kilometerlangen Staus. Die Durchfahrt durch die Schweiz ist derzeit durch die obligatorische Schweizer Autobahnvignette für umgerechnet etwa 43 Euro gedeckt. Da die Vignette im Gegensatz zu Österreich in der Schweiz über das ganze Jahr gilt, profitieren vor allem Urlauber, die im Jahr mehrfach die Reise in den Süden antreten. Ob die angestrebte Regelung mit dem Landverkehrsabkommen zwischen der Schweiz und der EU vereinbar ist, wird noch geprüft.