Der Regionalexpress war auf der Strecke von Sigmaringen nach Ulm unterwegs, als der Zug entgleiste. Waggons keilten ineinander und stürzten in die anliegende Böschung. Die Überreste der Sitze lassen das Ausmaß des Unfalls erahnen. Bei dem Unglück kamen drei Menschen ums Leben, 50 Personen wurden verletzt, 25 von ihnen schwer. Unter den Toten befinden sich der Lokführer und ein weiterer Mitarbeiter der Deutschen Bahn. Laut einem Sprecher der Bundespolizei saßen zum Zeitpunkt des Unfalls rund 100 Menschen in dem Zug der Linie RE 55.
Im Fokus der Ermittler steht nun der Unfallhergang. Sie gehen davon aus, dass der Regionalexpress mit etwa 80 km/h unterwegs war. Am Abend des Unglücks waren Fachleute der Kriminaltechnik und Experten für Bahnunfallermittler vor Ort. Die Dauer der Ermittlungen sei laut Bundespolizei noch nicht absehbar. Ob ein Erdrutsch die Ursache für die Entgleisung war, wird noch geprüft. Ein Unwetter in der Region mit bis zu 40 Liter pro Quadratmeter hatte für starke Niederschläge gesorgt. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) sagte: "Es hat hier starke Regenfälle gegeben, sodass nicht ausgeschlossen werden kann, dass auch der Starkregen und ein damit verbundener Erdrutsch-Unfall ursächlich gewesen ist."
Der Bahnverkehr zwischen Munderkingen und Herbertingen ist zunächst eingestellt worden. Währenddessen sollen laut Bahn Ersatzbusse für die Fahrgäste bereit stehen. Wie lange die Bahnstrecke noch gesperrt bleibt, ist noch unklar.