Ulm liegt direkt am Ufer der Donau und durch die Stadt fließt das Flüsschen Blau, an dessen Nähe sich im Mittelalter Fischer und Gerber ansiedelten. So entstand das Fischer- und Gerberviertel, das ein wichtiger Treff für Einheimische und ein beliebter Ort bei Touristen ist. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt befinden sich im historischen Kern von Ulm und sind leicht zu Fuß erreichbar. Wahrzeichen von Ulm ist das Münster, doch gibt es noch andere Höhepunkte bei einem Besuch in der Stadt.
Das historische Fischer- und Gerberviertel begeistert mit charmantem Flair, schmalen Gassen und schönen alten Fachwerkhäusern. Jedes dieser Fachwerkhäuser erzählt seine eigene Geschichte. Einige dieser Fachwerkhäuser stammen noch aus dem 15. Jahrhundert. Die Fundamente stehen teilweise direkt im Wasser. Da der weiche Untergrund im Laufe der Zeit nachgab, haben einige Häuser eine deutliche Schieflage.
Das Hotel Schiefes Haus im Fischer- und Gerberviertel ist das schiefste Hotel der Welt und ist seit 1997 im Guinness Buch der Rekorde eingetragen. Von innen können es nur die Hotelgäste besichtigen. Es ist jedoch auch imposant, das Haus von außen zu bestaunen. Es ist ein beliebtes Fotomotiv. Die Neigung des Hauses beträgt bis zu zehn Grad. Die oberen Geschosse ragen über den Fluss Blau. Erbaut wurde das Haus im Jahr 1406.
Das monumentale Ulmer Münster beeindruckt mit gotischer Baukunst und seinen vielen türmchenartigen Absätzen. Es ist die größte evangelische Kirche Deutschlands. Mit dem Bau des Münsters wurde 1377 begonnen. Fertiggestellt wurde das Münster erst 1890.
Der Bau dauerte so lange, da im Jahr 1543 das Geld für den Weiterbau fehlte. Der Bau wurde nicht von kirchlichen oder weltlichen Herrschern, sondern ausschließlich von den Bürgern der Stadt finanziert.
Der Turm des Münsters ist 161 Meter hoch und der höchste Kirchturm der Welt. In einer Höhe von 143 Metern befindet sich die Aussichtsplattform. Wer sie erreichen möchte, muss 768 Stufen bewältigen, doch wird er dafür mit einem atemberaubenden Blick auf die Stadt belohnt.
Zu den ältesten Bauten in Ulm gehört das Rathaus, mit dessen Bau 1357 begonnen wurde und das sich aus drei verschiedenen Bauabschnitten zusammensetzt. Das Rathaus ist nicht weit vom Ulmer Münster entfernt.
An seiner Außenbemalung aus der Zeit der Frührenaissance ist das Ulmer Rathaus leicht zu erkennen. Die Malereien aus dem Jahr 1900 bilden Tugenden, Laster und Gebote ab. Sie sind eigentlich wesentlich älter. Aufgrund der Witterung mussten sie neu aufgetragen werden.
Ursprünglich wurde das Rathaus als Kaufhaus errichtet. Es wurde erst 1417 erstmals als Rathaus erwähnt.
Das Rathaus hat noch eine weitere Sehenswürdigkeit zu bieten. Die astronomische Uhr aus dem Jahr 1520 ist ein technisches Wunderwerk und befindet sich auf der Ostseite des Rathauses.
Die astronomische Uhr verfügt über fünf bewegliche Elemente und bildet den Verlauf der Sonne, Mondphasen, Tierkreiszeichen sowie Sonnen- und Mondfinsternis ab.
Die Ulmer Stadtmauer ist ein 72 Meter langer historischer Promenadenweg und wurde 1480 erbaut. Sie bietet einen schönen Blick auf die Donau und die Fachwerkhäuser des Fischerviertels. Wer über die Stadtmauer flaniert, kann an sonnigen Tagen in den Donauwiesen oder dem Rosengarten verweilen. Zur Stadtmauer gehört auch der Metzgerturm, ein weiteres schiefes Bauwerk.
Ulm hat mit dem Berblinger Turm auch ein neues Wahrzeichen. Er wurde erst 2020 zu Ehren des Erfinders, Schneiders und Flugpioniers Ludwig Berblinger errichtet, zu dessen 250. Geburtstag. Dort, wo heute der Turm steht, startete Ludwig Berblinger seinen missglückten Flugversuch über die Donau und ging in die Geschichte ein.
Der Berblinger Turm ist eine 20 Meter hohe Stahlkonstruktion mit einer Neigung von zehn Grad. Er verfügt über eine Aussichtsplattform und ist ganzjährig geöffnet.
Ulm hat noch verschiedene andere Sehenswürdigkeiten. Die Stadt bietet einige Museen, einen Botanischen Garten und ein Theater im modernen Baustil.