Servicefreie Extra-Zeit in der Stadtbibliothek Ulm

Eine neue Ära

Die Ulmer Zentralbibliothek öffnet ab dem 1. Februar 2025 jetzt auch samstags bis 19 Uhr und ermöglicht damit der Ulmer Bürgerschaft, die Stadtbibliothek länger zu nutzen.

Doch Achtung, es handelt sich um Extra-Zeit - eine Zeit also, die aus der Reihe tanzt. Am Vormittag von 10 bis 14 Uhr steht samstags wie gewohnt das Bibliothekspersonal für Fragen zur Verfügung. Ab 14 Uhr übernimmt dann Sicherheitspersonal der Firma SHS Sicherheit & Service GmbH und beaufsichtigt die Bibliothek bis 19 Uhr.

Der Samstagnachmittag wird also zur servicefreien Extra-Zeit, in der die Bibliothek zum Aufenthalt, zum Lesen, für Ausleihe und Rückgabe genutzt werden kann. Services, für die momentan Bibliothekspersonal benötigt wird, stehen in der Extra-Zeit nicht zur Verfügung. Das betrifft z. B. die Anmeldung für einen Bibliotheksausweis oder das Abholen von Fernleihen.

Fachpersonal bleibt A und O

Fest steht, dass weiterhin die Kernbesetzung mit Fachpersonal erforderlich ist. Langfristig soll also keineswegs Fachpersonal durch Sicherheitspersonal eingespart werden. Die Beratung der Bibliotheksnutzer, ein qualitatives Bestandsmanagement sowie die Weiterentwicklung der Angebote der Stadtbibliothek bleiben unabhängig von der neu geschaffenen Extra-Zeit Kernaufgaben der Bibliothek. Diese und weitere Aufgaben werden auch in der Zukunft ausgebildetes Personal voraussetzen.

Bibliothek im öffentlichen Raum

Die Zentralbibliothek wird in ihrer Funktion als öffentliches Haus mitten in der Innenstadt durch erweiterte Öffnungszeiten noch wichtiger, weil sie nicht nur ein Ort des kulturellen Austauschs ist, sondern auch als konsumfreier Aufenthaltsort weiter gestärkt wird.

Für mich ist es tatsächlich ein Wendepunkt und eine neue Ära, die wir mit dem neuen Bibliotheksangebot einleiten. Es ist mir einfach ein großes Anliegen, weil ich finde, dass wir schauen müssen, wie wir die Ressourcen, die wir haben hier in der Stadt möglichst gut nutzbar machen für die Stadtbevölkerung. Die Bibliothek ist einfach ein Raum, an dem man sich Inspiration holen und sich einfach aufhalten kann, ohne einem Konsumzwang ausgesetzt zu sein, so Iris Mann, Kulturbürgermeisterin der Stadt Ulm.

Open Library in Deutschland und Bibliothek für alle in Ulm

Die Öffnung am Samstagnachmittag mit Sicherheitspersonal zeigt, wie sich die Glaspyramide in den bibliotheksweiten Trend zur sogenannten Open Library einreiht. Zurzeit gibt es in Deutschland mehr als 50 Standorte von öffentlichen Bibliotheken, die im Sinne der Open Library funktionieren, die meisten davon mit technikgestütztem Ansatz. Vorreiter sind die Bücherhallen Hamburg mit 26 Standorten. Sie regeln den Einlass über das Scannen des Bibliotheksausweises.

Durch das Konzept der Open Library mit Sicherheitspersonal für die Zentralbibliothek können weiterhin auch Menschen ohne Bibliotheksausweis die Glaspyramide nutzen. Damit bleibt der Zugang zur Bibliothek für alle Menschen offen. Außerdem ist eine Nachrüstung von Haustechnik, die eine "Smart Library" ermöglichen würde, in einem Bau wie der Glaspyramide, also einem Böhm-Gebäude nur schwer und kostenintensiv umsetzbar.

Die selbständige Ausleihe und Rückgabe von Büchern und anderen Medien durch die Kundschaft funktioniert dank der RFID-Technologie in der Zentralbibliothek schon seit Jahren zuverlässig.

Pilotprojekt

Der Samstagnachmittag ist ein Pilotprojekt für erweitere Öffnungszeiten ohne Fachpersonal, weil den Besuchern der Stadtbibliothek Ulm diese Zeit besonders wichtig ist. Damit ist die Glaspyramide von nun an also dienstags bis samstags von 10 bis 19 Uhr geöffnet.

Finanziert ist das Projekt auf drei Jahre. In dieser Zeit will die Bibliothek Erfahrungen sammeln, wie es angekommen ist, ob es die richtigen Zeitfenster sind und wo man nachsteuern muss. Danach wird sich natürlich Gedanken gemacht, ob und wie es dann weitergehen kann.

Hauptsache wir fangen jetzt einfach mal an, so Iris Mann.

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