Sexpressing: 49-Jährige Opfer eines Liebesbetrugs

Seit Ende Dezember hatte sich ein unbekannter Täter als prominenter österreichischer Sänger ausgegeben und über Soziale Medien Kontakt zu einer 49-jährigen Memmingerin aufgenommen.




Über mehrere Wochen hinweg beteuerte er ihr gegenüber seine Liebe und erklärte, in finanziellen Schwierigkeiten zu stecken. Hierbei brachte er sie dazu, sogenannte Prepaid-Wertkarten zu kaufen und ihm entsprechende Codes im Wert von 200 Euro zu übermitteln. Anschließend hatte der dreiste Schwindler unter einem anderen Alias abermals Kontakt zu ihr gesucht. Nun gab er sich als verliebter ausländischer Soldat aus und bat die Arbeitslose um die Übersendung von 1.500 Euro, um sie besuchen zu können.

Zudem überredete er sie, intime Fotos von sich preiszugeben. Nach Erhalt der Bilder zeigte er jedoch sein wahres Gesicht und nötigte die Frau mit der Veröffentlichung ihrer Fotos an ihre sozialen Kontakte, wenn sie nicht bezahlen würde. Die Kriminalpolizeiinspektion Memmingen hat zwischenzeitlich die Ermittlungen aufgenommen.

Was ist Sexpressing?

Das Phänomen ist bei der Polizei als „Sexpressung“ bekannt. Diese Vorgehensweise stellt eine wiederholte, deutschlandweit vorkommende Erpressungsmasche dar.

In einer Variante wird den Angeschriebenen gedroht per E-Mail ein pikantes Video mit sexuellen Handlungen zu veröffentlichen. Im Gegenzug fordert der Täter eine Zahlung über einen Bezahldienst. In den meisten Fällen existieren solche angeblichen Videoaufnahmen nicht. Derartige E-Mails werden massenweise ohne konkretes Ziel als Spam-Mail verschickt.

Bei einer anderen Variante lernt der Betroffene zunächst eine fremde Person über soziale Netzwerke kennen. Während der Kommunikation wird ein Vertrauensverhältnis aufgebaut mit dem Ziel, den Betroffenen zu sexuellen Handlungen vor der Kamera zu überreden. Diese Handlungen werden aufgezeichnet und dann mit der Veröffentlichung gedroht. Die Forderungen liegen meistens im drei- oder vierstelligen Bereich.

Die Angesprochenen werden mit Liebesbekundungen und Aufmerksamkeit überhäuft. Es entsteht im Verlauf der Zeit eine emotionale Abhängigkeit beziehungsweise eine Beziehung zum Unbekannten – auf einmal kommt ein vermeintlicher Notfall oder eine finanzielle Notlage in das Leben der neuen Liebe. Helfen kann nur das Opfer – mit dem eigenen Geld.

Die Polizei rät, auf solche Forderungen nicht einzugehen und keine Freundschaftsanfragen von fremden Personen anzunehmen. Auf gar keinen Fall sollte man vor einer Kamera sexuelle Handlungen vornehmen, erst recht nicht vor Fremden. Sollten Sie bereits erpresst werden, überweisen Sie kein Geld und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei. Gerade im Internet tummeln sich viele Betrüger, die an der Gutgläubigkeit ihrer Mitmenschen viel Geld verdienen wollen. Seien Sie also immer misstrauisch bei unglaublichen Angeboten. Die Opfer trauen sich aufgrund der intimen Details aus der Kommunikation oft nicht, eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Auch wenn es unangenehm erscheint, sollten Sie diesen Betrug aber immer bei der Polizei anzeigen.

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