Stadtrat gibt grünes Licht für Landesgartenschau in Günzburg

Günzburg macht's ein Jahr vor Ulm

Der Günzburger Stadtrat hat den Weg für die geplante nachhaltige Neustrukturierung der Stadt im Rahmen der Landesgartenschau 2029 geebnet.

In einer jüngsten Sitzung genehmigte der Rat sowohl die Vorplanung als auch die Kostenschätzung für die dauerhafte grüne Infrastruktur, die nicht nur das Stadtbild verschönern, sondern auch den Klimaschutz fördern soll. Mittel zur Umsetzung dieses ehrgeizigen Projekts werden in den kommenden Jahren bereitgestellt. Zudem werden Förderanträge auf Landes- und Bundesebene gestellt, um die finanzielle Last zu mindern.

Flüsse im Mittelpunkt

Die Initiative zielt darauf ab, brachliegende Flächen in multifunktionale Grünräume zu transformieren, die sowohl der Naherholung als auch der ökologischen Vielfalt zugutekommen sollen. Ein Schlüsselelement des Projekts ist die Wiederanbindung der Bürger an ihre Wasserwege: Die Flussufer von Donau, Günz und Nau sollen renaturiert werden. „Die Geschichte Günzburgs ist eng mit ihren Flüssen verbunden“, betonte Oberbürgermeister Gerhard Jauernig. Die Landesgartenschau biete die einmalige Chance, diesen historischen Ursprung erlebbar zu machen und sich gleichzeitig den Herausforderungen des Klimawandels zu stellen, so Jauernig weiter. Eine sorgfältige Abstimmung erfolgte mit Fachbehörden und Partnern, wobei der Hochwasserschutz als eigenständiges, jedoch ebenfalls zeitnah anzugehendes Projekt angesehen wird.

Kosten und Förderung

Die geschätzten Kosten für das grüne Infrastrukturprojekt belaufen sich auf 23 Millionen Euro, wobei Förderprogramme von EU, Bund und Freistaat Bayern wesentliche finanzielle Unterstützung bieten könnten. Dabei hofft man auf Fördermittel in Höhe von 14 bis 15 Millionen Euro, was den Eigenanteil der Stadt auf 8 bis 9 Millionen Euro senken würde. Geschäftsführerinnen Karin Scheuermann und Claudia Knoll sehen dies als Aufbruch in eine neue Phase der Umsetzung, die infrastrukturelle und gesellschaftliche Aspekte in Einklang bringen soll. Auch die Verbindungen innerhalb der Stadt sollen durch neue Brücken über Donau und Günz vorangetrieben werden.

Folgende Bereiche sind Teil der Planungen für die Landesgartenschau 2029 in Günzburg:

Donau-Park
Das Donauufer am Auweg wird zum Herzstück der Landesgartenschau. Ein grüner Platz mit direktem Zugang zur Donau ersetzt die bisher versiegelte Fläche. Highlights: Kiesstrand, Biergarten unter Großbäumen, Wald- und Wasserspielplatz, flexible Sportflächen. Eine neue barrierefreie Fuß- und
Radbrücke verbindet Innenstadt, Bahnhof, Waldbad und Donauradweg. Die vorgelagerte Insel an der Naumündung wird zum Naturrefugium. Das neue Wohnquartier am Auweg wird über eine verlängerte Bahnhofunterführung erschlossen.

Günzpromenade
Ein neuer, renaturierter Uferweg entlang der Günz schafft Verbindungen zwischen Donau-Park, Wohngebiet Auweg und Altstadt. Eine neue Brücke am Kappenzipfel ersetzt die vom Hochwasser 2024 zerstörte Verbindung und führt zum Panoramagarten mit Blick auf die Altstadt.

Panoramagarten
Ein barrierefreier Weg auf Stelzen führt künftig vom Parkplatz Schlachthausstraße über den Kuhturm direkt in die Altstadt – inspiriert von einem Baumwipfelpfad, mit Sitzgelegenheiten und Ausblicken auf Günz und Unterstadt.

Sportpark auf der Bleiche
Ein neuer, generationsübergreifender Bewegungspark entsteht in zentraler Lage mit Angeboten wie Skaterbereich, Calisthenics, Sitzplätzen und renaturiertem Günzufer. Ziel ist ein attraktiver, ökologisch aufgewerteter Freiraum.

Hagenweide
Naturnaher Erlebnisraum mit Rundweg, Bohlenpfad durch den Auwald, Wiesenlichtung für Insektenvielfalt und einem „Hutewald“ als historische Landschaftsform. Ein neuer Steg bei Denzingen schließt Lücken im Radwegenetz. Ziel: erlebbare Natur, Klimaanpassung und Artenvielfalt.

 

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