Ständige Zerstörungswut: Stadt setzt Belohnung aus

In Biberach häuft sich der Vandalismus am städtischen Klohäuschen bei der Kirche.




Seifenspender werden von der Wand geschlagen, Türen zerstört, WCs mit Toilettenpapier verstopft und die Anlage unter Wasser gesetzt. Schmierereien an den Wänden seien noch das kleinste Problem, heißt es von der Stadt. Die hat jetzt die Faxen dicke und setzt 300 Euro Belohnung für sachdienliche Hinweise aus.

Hier lesen sie das ganze Interview der Stadt mit Robert Walz, der Leiter des städtischen Gebäudemanagements, der es kaum fassen kann, mit welcher Respektlosigkeit und welchem Mutwillen hier vorgegangen wird.

Herr Walz, was passiert da gerade in den Klos der Innenstadt?

Die Toilettenanlage am Kirchplatz ist durch mutwillige Zerstörungen und absichtliche Verschmutzungen zeitweise leider nur eingeschränkt nutzbar. Seifenspender werden von der Wand geschlagen, WCs mutwillig mit Toilettenpapier verstopft und die Anlage unter Wasser gesetzt. Schmierereien an den Wänden sind noch das kleinste Problem, aber dennoch unverständlich und unschön für Nutzer. Der zuständige Hausmeister und die Techniker der Stadt kommen mit ständig notwendigen Reparaturen kaum hinterher. Lange Lieferzeiten für neue WC-Türen, die irreparabel beschädigt wurden und die Anlage nur eingeschränkt nutzbar machen, führen zu Unverständnis aufseiten der Nutzer.

Sind das neue Erscheinungen oder gibt es diese Probleme schon länger?

In der WC-Anlage am Kirchplatz nimmt dieses Problem seit Anfang/Mitte 2020 massiv zu. Man hat den Eindruck, dass sich dort immer die gleiche Person oder Personengruppe aufhält und Spaß an der Zerstörung gefunden hat. Kontrollgänge durch den Kommunalen Ordnungsdienst haben leider zu keiner Verbesserung geführt. Auch die anderen Toilettenanlagen, zum Beispiel am ZOB, müssen aufgrund von Vandalismus immer wieder längere Zeit geschlossen werden, um Reparaturen an der Anlage durchführen zu können. Durch eine neue Schließanlage möchten wir am ZOB den Aufenthalt und die Beschädigungen während der Nachtstunden verhindern.



 Was macht diese Respektlosigkeit mit dem Reinigungspersonal?

Sowohl für das Reinigungspersonal als auch die Mitarbeiter des GM ist die derzeitige Situation absolut unbefriedigend. Die WC-Anlage am Kirchplatz wird dreimal täglich gereinigt. Wenn es kurz nach der Reinigung wieder so aussieht wie vorher, führt dies zu Frust auf allen Seiten.

Wo sollen ältere Leute oder Mütter mit Kindern noch hin in der Stadt?

Da die Restaurants und Schnellimbisse geschlossen sind und auch das WC im Rathaus coronabedingt nicht genutzt werden kann, stehen außer dem WC am Kirchplatz nur die Toilettenanlagen in den Tiefgaragen zur Verfügung.

Könnte eine Konsequenz Video-Überwachung sein, wie am Wertstoffplatz Weißen Bild?

Die soziale Kontrolle ist ein ganz wichtiger Faktor. Nutzer, die Vandalismus oder mutwillige Verschmutzungen beobachten, sollen sich bitte an die Stadt wenden. Für vertrauliche Hinweise, die zu den Verursachern führen, gibt es eine Belohnung von 300 Euro. Eine Belohnung hat vor einigen Jahren am ZOB zum Erfolg geführt. Zusätzlich prüfen wir, ob die WC-Anlage durch den privaten Wachdienst vor allem in den Abendstunden kontrolliert werden kann. Videoanlagen im Sanitärbereich sind aus meiner Sicht verständlicherweise ausgeschlossen.

 Welche Kosten entstehen denn durch diesen Vandalismus für die Stadt?

Alleine für die WC-Anlage Kirchplatz sind der Stadt in 2020 Mehrkosten in Höhe von 10 000 Euro entstanden.

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