Stellungnahme der christlichen Kirchen zur aktuellen Nahost Situation

Nachdem am gestrigen Donnerstag anti-israelische Plakate vor einer jüdischen Synagoge aufgestellt wurden ist der Täter mittlerweile ermittelt. Nun gibt es auch eine Stellungnahme der christlichen Kirchen Ulm und Neu-Ulm.

Die Plakate vor der jüdischen Synagoge am Ulmer Weinhof sind mittlerweile entfernt worden. Beim Täter handelt es sich um eine 32 jährige Frau aus der Region. Ob sie nun ein Bußgeld zahlen muss ist noch unklar, die Stadt Ulm kümmert sich nun um die Angelegenheit.

Stellungnahme der christlichen Kirchen Ulm und Neu-Ulm

„Jüdisches Leben unter Verweis auf die Politik des Staates Israel zu attackieren, ist eine antisemitische Straftat“ heißt es unter anderem in einer Stellungnahme der christlichen Kirchen Ulm und Neu-Ulm. Die aktuelle Eskalation der Situation beunruhige auch sie, genauso wie die antisemitischen Proteste vor den Synagogen in den deutschen Städten. "In aller Schärfe verurteilen wir alle Versuche, jüdische Bürgerinnen und Bürger unseres Landes, aber auch jüdische Gemeinden und Synagogen anzugreifen. Auch hier in Ulm. Jüdische Menschen und Gemeinden weltweit unter Verweis auf die Politik des Staates Israel zu attackieren, ist eine antisemitische Straftat, der mit allen Mitteln des Rechtsstaats entgegenzutreten ist."

Die christlichen Kirchen möchten ihre uneingeschränkte Solidarität gegenüber den jüdischen Gemeinden zeigen und bitten darum, in den Gottesdiensten für den Frieden zu beten.

Gebet:

Du Gott, der Gerechtigkeit will und Barmherzigkeit übt:

Erschüttert sind wir angesichts der Nachrichten und Bilder

aus Jerusalem, aus Israel, aus dem Gazastreifen.

Spannungen entladen sich in terroristischen Angriffen und massiven militärischen Schlägen.

Wir sehen Menschen, voller Angst, verletzt und getötet;

Kinder und alte Menschen, Soldaten und Zivilisten,

Juden, Christen und Muslime verstrickt in einem unlösbaren Konflikt.

 

Wir kommen zu dir und befehlen in deine Hand die Menschen in Israel – Juden, Muslime und Christen – die in diesen Tagen in Angst leben und um ihr Leben und das ihrer Lieben bangen.

 

Du willst den glimmenden Docht nicht auslöschen.

Sei Du bei den Waisen und Witwen,

und bei allen, die den Wellen der Angst, der Trauer, der Wut und des Hasses hilflos

ausgeliefert sind.

 

Wir hoffen auf deinen Heiligen Geistes,

der sich nicht mit den Verhältnissen abfindet.

Der Menschen davon befreit, die Schuld immer nur beim Gegner zu suchen.

Wo wir keine Perspektiven sehen, wo Gegner in Feindschaft gefangen sind –

öffne Du Augen und Herzen zur Erkenntnis Deines Willens

auch in Zeiten des Streits, der Konfrontation und der Gewalt.

Segne die Anfänge der Versöhnung zwischen Israel und der arabischen Welt,

dass sie Früchte des Friedens bringen auch für das palästinensische Volk. 

 

Hilf uns, Antisemitismus entgegenzutreten, wo er uns in Wort und Tat begegnet –

auch in diesen Tagen, wo Synagogen und jüdische Gemeinden in unserem Land und unserer Stadt Ziel von Angriffen werden; schütze und behüte unsere jüdischen Geschwister.

Amen

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