Jo Müller hat den gebürtigen Stuttgarter über dreißig Jahre lang begleitet und rausgekommen ist ein Porträt, das uns Einblicke in die Arbeit und vor allem in das Privatleben des Star-Regisseurs Roland Emmerich gibt. Aber wir fangen vorne an, denn auch wenn Emmerich als der erfolgreichste deutsche Hollywood-Regisseur gilt, hatte er keinen leichten Start: Der Weg dorthin war für ihn alles andere als leicht. Seine frühen Science-Fiction-Filme stießen bei uns in Deutschland nämlich auf wenig Anerkennung. Die deutschen Kritiker verspotteten ihn (so ist auch der jetzt absolut zutreffende Spitzname „Spielbergle aus Sindelfingen“ entstanden) und Emmerich verlässt seine schwäbische Heimat und geht nach Los Angeles.
In LA hält er seine Homosexualität lange geheim, er will nicht als Regisseur für schwules Kino abgetan werden – er wollte Actionfilme drehen. Sein erstes großes Projekt in Amerika, ein Science-Fiction-Horrorfilm mit Sylvester Stallone, scheiterte am Streit mit Erfolgsproduzent Joel Silver. Doch Emmerich ließ sich nicht bremsen.
Die Invasion außerirdischer Wesen inszenierte er mit Witz, Charme und spektakulären Effekten und „Independence Day“ gilt in der Branche bis heute als Meilenstein. Aber auch politisch setzte Emmerich Akzente. Mit „The Day After Tomorrow“ rückte er als einer der ersten Regisseure das Thema Klimawandel in den Mittelpunkt eines großen Hollywoodfilms. Für ihn selbst war dieses Projekt besonders bedeutend, denn nachdem er die Diagnose eines Gehirntumors bekam, wollte er einen Film drehen, der eine Botschaft trägt. Den Hirntumor hat er glücklicherweise überstand und arbeitet weiter.
Bis heute ist Emmerich aktiv. Sein letztes Projekt war die Gladiatorenserie „Those About to Die“. Und sein Leitsatz mit jetzt 70 Jahren ist: „Ich mache Filme, bis ich umfalle.“ Die Doku zeigt nicht nur die großen Bilder seiner Karriere, sondern auch das Leben dahinter. Wir bekommen hier Einblicke in Dreharbeiten, private Feiern, in seine Villa und auf öffentlichen Veranstaltungen. Herausgekommen ist ein Porträt über erfüllte Träume, über die Mechanismen Hollywoods und über ein Leben zwischen Stuttgart und Los Angeles.
Also wenn ihr Bock habt auf die Geschichte hinter dem Mann, der das Katastrophenkino neu erfunden hat, dann ist „Meister der Apokalypse – Roland Emmerich“ für euch jetzt in der ARD-Mediathek.