SWR und RTL haben abgesagt, am Ende hat ZDFneo zugeschlagen – Gottseidank! – muss man sagen, denn was wir in der Comedy-Miniserie „Tschappel“ sehen, das gab‘s so bisher noch gar nicht im deutschen Fernsehen, bzw. im Streaming.
„Tschappel“, übrigens oberschwäbisch für „liebevoller Tollpatsch“, ist eine oberschwäbische Liebeserklärung an das chaotisch charmante Leben auf dem Dorf. Mittendrin Carlo, Aydin und Blabla, drei beste Freunde aus Hintervorderbach, mit wenig Lebenserfahrung, aber jeder Menge Unsinn im Kopf.
Carlo will eigentlich seiner großen Liebe nach Australien folgen, bleibt aber in der elterlichen Dorfgaststätte hängen. Blabla hat immer wieder aufs Neue die besten (äh nein) Geschäftsideen und Aydin träumt vom großen Erfolg in der Fußballwelt. Dazwischen wird das Haus eines Alt-Nazis besetzt, bei der Dorf-Party geschummelt und aus dem Güllebecken ein Pool gemacht. Und dann ist da noch Carlos verrückte Tante Gabi, die zum Frühstück Woiza trinkt, ein kultiger Hintervorderbacher, der das Zeitliche segnet – und natürlich der Bauwagen, die Bude, das Zentrum.
In acht Folgen a circa 25 Minuten wird ein authentisches, witziges und lebendiges Dorfbild gezeichnet. Das Ganze ist locker und richtig gut inszeniert, mit tarantino-esken Elementen an den richtigen Stellen und tollen Schauspielern bis in die Nebenrollen. „Tschappel“ vermittelt ein wunderbar schwäbisches Lebensgefühl und – Hoffnung auf mehr!
Staffel 1 von „Tschappel“ – jetzt in der ZDF-Mediathek zum Streamen.