Streamingtipps zum Wochenende

Am Wochenende heißt es wieder: Ab auf die Couch, Fernseher an! Aber im ganzen Wirrwarr von Netflix und Co kann einem ganz schnell schwindelig werden. Flimmerkisten-Experte Marcus Oesterle hilft Euch! Seine exklusiven Streaming-Tipps fürs Wochenende.

Basic Instinct

 

Michael Douglas ist ein Ermittler, der auf einen Mordfall angesetzt wird. Ein einflussreicher Mann ist mit einem Eispickel ermordet worden und relativ schnell ist auch eine Verdächtige gefunden: die ehemalige Psychologin und jetzt Buchautorin Catherine Tremell, gespielt von Sharon Stone! Die ist nicht nur unglaublich sexy, sondern auch genauso clever und undurchsichtig. Genau wie der Charakter von Michael Douglas wissen als Zuschauer auch nicht, ob man Catherine trauen kann oder nicht… „Basic Instinct“ ist ein Klassiker des Erotik-Thrillers, wie sie vor allem in den 90ern gedreht worden sind. Sharon Stone ist damit zum absoluten Superstar aufgestiegen, obwohl sie die letzte Schauspielerin war, der die Rolle angeboten wurde. Der Film ist richtig schön fotografiert, sieht sehr wertig aus und findet die richtige Balance zwischen Spannung und Sex. „Basic Instinct“ ist nichts für Kinder, aber Erwachsene haben auf jeden Fall ihren Spaß dran. Von mir gibt’s 4,5 von 5 Punkte für „Basic Instinct“, jetzt zu streamen bei Netflix.

Peanuts – der Film

 

Gezeichnet und getexted von Charles Schulz gab es ab Anfang der 1950er Jahre einige Zeichentrick-Specials sowie 5 Filme. Der Neueste kam vor 5 Jahren raus: Einer der besten Animationsfilme der letzten Jahre!

Die Story ist simpel, der leicht tollpatschige Charlie Brown hat zwar viele Freunde, aber keine Freundin. Das soll sich ändern, als ein Mädchen ins Nachbarhaus einzieht. Die rothaarige Heather raubt Charlie Braun den Atem! Er möchte sie unbedingt für sich gewinnen und bekommt dafür Hilfe von Lucy. Sie gibt ihm den Tipp, dass Mädchen auf Jungs mit viel Selbstvertrauen stehenn. Das fehlt ihm aber und deshalb macht er sich auf, selbstbewusster zu werden… Das ist nur der Aufhänger für eine ganze Reihe an unterhaltsamen Szenen, bei denen alle Peanuts dabei sind: Pig Pen, der immer von ner Staubwolke umgeben ist, Linus mit seiner blauen Kuscheldecke und Hund Snoopy samt Vogel Woodpecker.

„Die Peanuts – Der Film“ sieht übrigens trotz PC-Unterstützung sehr klassisch aus. Das Design der Figuren ist genau so wie in den Zeichentrickfilmen, es gibt immer wieder Anspielungen an die alten Filme wie zum Beispiel beim Tanz in der Schule samt der Original-Musik.

Insgesamt ist der Film perfekt für die ganze Familie, er ist teilweise sehr lustig, das Timing der Gags ist perfekt, es gibt viel Slapstick, zum Schluss auch noch eine Moral ganz ohne pädagogischen Zeigefinger – ich war begeistert, Sie werden es hoffentlich auch sein. Absolute Empfehlung für „Peanuts – Der Film“, jetzt bei Netflix.

The Dark Knight

 

Christian Bale spielt den Batman und bringt endlich viele Bösewichte hinter Gitter. Alles läuft soweit nach Plan, bis eines Tages der Joker auftaucht. Der ist anders als die meisten Gangster in Gotham. Er ist clever und vor allem geht’s ihm nicht um Geld, sondern um Anarchie. Das System ist korrupt, Politiker sowieso und das ist dem Joker ein Dorn im Auge. Je mehr sich Batman aber auf das Spiel gegen den Joker einlässt, desto tiefer wird er reingezogen. Und das betrifft nicht bald nicht nur ihn, sondern auch sein Umfeld…

Ich liebe diesen Film! Hat mehrere Gründe: Die Besetzung ist fantastisch. Christian Bale ist eh IMMER saugut, auch hier als Batman. Stoisch, hart, gnadenlos. Und Heath Ledger als Joker ist mittlerweile legendär: völlig durchgeknallt, unberechenbar und charismatisch. Genau so, wie in Bösewicht sein muss. Nicht so luschig wie viele seiner Kollegen in den Marvel-Filmen. Die Ausstattung ist ein Traum, Gotham sah glaube ich nie so passend aus wie hier, Christopher Nolan verlässt sich auch nicht auf Spezial-Effekte aus dem Computer, bei ihm werden Stunts noch in echt gedreht und das sieht man. Der Film ist wuchtig, episch und spektakulär, aber ohne hektisch zu sein. Lohnt sich für alle, die auf gute, handgemacht Action mit tollen Schauspielern stehen. „The Dark Knight“ gibt’s jetzt zum Streamen auf Netflix.

Der Marsianer

 

Regisseur Ridley Scott ist einer der Besten, wenn es um Science-Fiction-Filme geht. Vor ein paar Jahren hat er sich einen Roman des Autors Andy Weir vorgenommen. „Der Marsianer“ mit Matt Damon in der Hauptrolle. Und was für ein toller Film das geworden ist!

Matt Damon ist Mark Watney, der zusammen mit seinem Team den Mars erforscht. Als eines Tages ein Sturm aufzieht, kommt’s zum Unglück. Die Rakete muss ohne ihn den Mars starten und aus gutem Grund denkt die Mannschaft, dass Mark Watney den Sturm nicht überlebt hat. Wobei das nicht ganz stimmt – Watney überlebt und muss jetzt alleine auf dem Mars überleben, ohne zu wissen, wie lange…

Matt Damon trägt den Film im ersten Teil, weil wir fast ihm zuschauen beim Versuch, auf dem Mars zu überleben. Das klingt alles sehr dramatisch, wird aber mit viel Galgenhumor erzählt und darum vergeht die erste Hälfte wie im Flug. Auf der anderen Seite folgen wir den Menschen auf der Erde im NASA-Zentrum bei ihren Versuchen, Mark Watney zurückzuholen. Das alles gipfelt in einem Action-Finale, was zumindest bei mir den Glauben an die Filmlogik bissel strapaziert hat, aber einfach wahnsinnig toll in Szene gesetzt ist. Neben Matt Damon spielen Jeff Daniels aus Speed und Sean Bean aus Herr der Ringe mit. Insgesamt ein spannender, sehr flüssig und nie langweilig werdender Science-Fiction-Thriller, der stellenweise überraschend lustig ist und 2 ½ Stunden super unterhält. „Der Marsianer“ bekommt 4 von 5 Raumanzügen und gibt’s jetzt zum Streamen bei Netflix.

Sleepy Hollow

 

Der Film „Sleepy Hollow“ basiert auf der Erzählung „Die Sage von der schläfrigen Schlucht“, spielt Ende des 18. Jahrhunderts in England und erzählt die Geschichte vom Polizisten Ichabod Crane, gespielt von Johnny Depp. Der wird zu einem neuen Fall ins Örtchen Sleepy Hollow gerufen. Ichabod Crane soll den Mörder zur Rechenschaft ziehen, der die armen Leutchen im Dorf einen Kopf kürzer macht. Bald ist für Ichabod klar, dass der kopflose Reiter nicht nur kopflos rumreitet, sondern seine Opfer nach einem Muster raussucht. Und genau dieses Geheimnis will er rausfinden…

Unglaublich, aber wahr – der Film war seinerzeit im Kino ab 12 freigegeben. Was sich unglaublich anhört, wenn man den Streifen gesehen hat. Es wird geköpft was das Zeugs hält, teilweise auch blutig, wobei die durchweg gruselige Atmosphäre das Beste am Film ist. Sleepy Hollow ist eigentlich ein Märchen. Und dazu passt auch die Inszenierung von Tim Burton. Die Farben sind sehr gedeckt, es wirkt fast wie ein Schwarz-Weiß-Film, die Spezialeffekte mit Köpfungen und blutigen Bäumen sehen auch 20 Jahre später noch überzeugend aus und die Actionszenen mit Kutschenverfolgungsjagden und brennenden Windmühlen – genial!

Insgesamt ist „Sleepy Hollow“ wunderbar altmodischer Gruselhorror, nimmt sich selber nicht zu ernst und ist einfach sehr unterhaltsam geworden. Von mir gibt’s 4 von 5 Punkten für Sleepy Hollow bei Netflix.

Zurück nach Hause

 

Hunde – kann man drüber denken, was man will. In Filmen häufig die Sympathieträger und in den 90ern gab’s nen Film, der auch bei mir dazu beigetragen hat, einen Hund zu wollen. Streifen heißt „Zurück nach Hause – Die unglaubliche Reise“ von Duwayne Dunham und es geht um Chance und Shadow, zwei Hunde sowie die Katze Sassy. Die Drei können zwar miteinander sprechen, werden aber von den Menschen und anderen Tieren nicht verstanden. Eigentlich könnte es alles gut sein, wenn die Familie nicht umziehen würde und die Tiere leider nicht mitkommen können. Obwohl die drei Kinder ihren Lieblingen versprechen, am nächsten Wochenende wiederzukommen, verstehen das Chance, Shadow und Sassy nicht und fassen einen Plan.

„Zurück nach Hause“ ist klassische Disney-Familienunterhaltung. Es gibt keinen Bösewicht, im Zentrum der Geschichte steht das Abenteuer der Drei und ihr Weg zurück zur Familie. Im Stile der 90er gibt’s auch in den Actionsequenzen keine Unterstützung durch den Computer, die „Stunts“ der Tiere sind alle echt und sehen durch den cleveren Schnitt gefährlicher aus, als sie eigentlich sind. Dadurch ist der Film durchgängig spannend, ohne aber Kinder zu überfordern.  Die Gags in den Dialogen sind dann eher für Erwachsene gedacht, damit die auch was zu lachen haben.

Für einen gemütlichen Familien-Abend vor der Glotze absolut empfehlenswert – „Zurück nach Hause – Die unglaubliche Reise“ bekommt von mir 4 von 5 familienfreundlichen Punkten und gibt’s jetzt zu Streamen bei Disney+.

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