Strecke nach Zugunglück in Riedlingen demnächst wieder frei

Die Ermittlungen zur tödlichen Entgleisung eines Regionalzugs in Oberschwaben laufen noch. Wochen nach der Katastrophe hat die Deutsche Bahn zumindest für Pendler eine gute Nachricht in Aussicht.

Nach dem schweren Zugunglück in Riedlingen mit drei Toten und Dutzenden Verletzten geht die Deutsche Bahn davon aus, dass der Verkehr auf der betroffenen Strecke Anfang November wieder rollen wird. Zum Ende der Herbstferien mit Schulstart am 3. November dürften Züge zwischen Munderkingen und Riedlingen wieder fahren, wie das Unternehmen auf Anfrage mitteilte.

Bis dahin plant die Bahn, die Gleise im Bereich der Unfallstelle im Kreis Biberach auf einer Länge von rund 300 Metern zu erneuern. Das bedeute den Austausch von fast 700 Metern Schienen und rund 500 Betonschwellen. Zudem müssten auch Signalkabel ausgetauscht werden. Eine Oberleitung gibt es dort nicht, da die Strecke nicht elektrifiziert ist. Entgleist war am 27. Juli ein Triebwagen, der mit Diesel betrieben wurde.

Bergungsarbeiten dauerten länger als geplant

Kurz vor dem Unglück hatte es ein schweres Unwetter mit Starkregen in der Region gegeben. Ermittler von Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass ein durch das viele Regenwasser ausgelöster Erdrutsch direkt an der Strecke die Entgleisung verursachte. Mehrere Waggons verkeilten sich ineinander. Der erste Wagen wurde eine Böschung hinauf geschoben und prallte gegen einen Baum, wobei die Front abriss. Der genaue Hergang und wird weiter untersucht.

Die Bergungsarbeiten gestalteten sich in den Tagen nach dem Unfall wegen des unwegsamen Geländes schwierig und dauerten länger als zunächst erwartet. Mit einem Kran wurden die teilweise völlig zerstörten Waggons von der Unfallstelle gehoben und mit Tiefladern abtransportiert.

Tote und Verletzte – Helfer nehmen Hilfe in Anspruch

Drei Menschen wurden bei dem Unglück getötet – der Lokführer, ein Auszubildender der Bahn sowie eine 70 Jahre alte Reisende. Mehr als 30 Fahrgäste wurden teilweise lebensgefährlich verletzt.

In den Wochen nach der Entgleisung auf der Donautalbahn wurde bekannt, dass viele freiwillige Helferinnen und Helfer von Feuerwehr und Rettungsdienst sogenannte psychosoziale Notfallversorgung in Anspruch nehmen mussten, um die Geschehnisse zu verarbeiten.

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