Stuttgarter Wilhelma: neues Dating-Gehege für Riesen-Raubkatzen

In Stuttgart ist der Tiger los!

Im Herzen Baden-Württembergs ist nun die größte Katze der Welt zu bestaunen. Fürs Kuscheln ist die aber nicht zu haben.

Die Rahmendaten klingen auf den ersten Blick nicht sehr hilfreich bei der Partnersuche: 300 Kilogramm schwer, extrem behaart, mit messerscharfen Zähnen – und mörderisch gefährlich noch dazu. Aber Amazar und Noïa sind nun mal Amurtiger. Und die sollten sich paaren, denn die größte Raubkatzenart der Welt gehört zu den am stärksten bedrohten Tierarten überhaupt. Nur ein paar Hundert Exemplare gibt es noch auf dem Planeten.

Zwei davon sind ab sofort in der Wilhelma in Stuttgart zu bestaunen: Kater Amazar stammt aus einem niederländischen Zoo, Tigerdame Noïa kommt aus Frankreich. Am heutigen Mittwoch wird ihr neues Gehege eingeweiht.

Für die beiden großen Katzen wurde für mehrere Millionen Euro eine hochmoderne Anlage in der Wilhelma gebaut, mit 5.000 Quadratmetern Fläche, Höhlen, Verstecken, einem Besuchertunnel und einem vier Meter hohen Spezialzaun. Das Gehege soll nicht nur neue Zoo-Besucher anlocken, sondern auch dazu beitragen, dass Amazar und Noïa sich näherkommen, sobald sie geschlechtsreif sind.

Raubkatzen-Romanze für einen kurzen Moment

Doch die Zucht ist gar nicht so einfach, schließlich sind Amurtiger – auch bekannt als Sibirische Tiger – eher Einzelgänger. Nur zur Paarung treffen Kater und Katze kurz aufeinander, berichtet der Sprecher des Zoos. Das neue Gehege lasse sich deshalb mit Schiebern in mehrere Bereiche aufteilen. Das diene auch der Sicherheit des Zoopersonals. «Wir haben sichergestellt, dass Mitarbeiter auf gar keinen Fall unabsichtlich in Bereichen sein können, in denen sich die Tiger aufhalten.»

Experten des Zuchtprogramms haben bereits geprüft, dass Amazar und Noïa nicht miteinander verwandt sind, um die genetische Vielfalt sicherzustellen. Trotzdem ist nicht sicher, ob sich die beiden Raubkatzen am Ende riechen können. «Die Tiere müssen selbst entscheiden, ob sie zur Paarung schreiten werden», sagt der Zoosprecher. «Aber die Voraussetzungen sind gut.» Die beiden Raubkatzen würden sich schon vor dem ersten Aufeinandertreffen auf Distanz beschnuppern, sich innerhalb des Geheges hören, riechen und miteinander kommunizieren.

Am Ende, so der Sprecher, müssten die beiden Charaktere aber harmonieren. Wie beim Menschen eben.

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