So einen Chef wünscht sich doch jeder: SWU-Geschäftsführer Klaus Eder stärkt seinen Bauarbeitern in einem offenen Brief auf Facebook den Rücken.
Nachdem ihm ein anonymer Beschwerdebrief an seine Privatadresse geschickt wurde, reagiert der Geschäftsführer der Stadtwerke Ulm auf Facebook mit einem offenen Antwortbrief an den verärgerten Kunden. Der hatte sich darüber beschwert, dass die Arbeiter an einer Baustelle in der Augsburger Straße nur untätig herumgestanden und sich dabei unterhalten und Kaffee getrunken hätten.
In einem offenen Brief auf seiner Facebook-Seite wendet sich Eder direkt an den Absender des Briefes: Wenn ihm die Arbeit nicht passe, könne er gern selbst Teil der SWU werden. "Sollten Sie nun Teil diese Teams werden wollen, müssten Sie allerdings bereit sein, rund um die Uhr, jeden Tag und bei jedem Wetter dafür zu sorgen, dass dies alles funktioniert", beschreibt er den kräftezehrenden Job weiter.
Obwohl manches sicher verbessert werden könne, sei Eder sehr stolz auf seine Arbeiter, die "auch in Krisenszeiten hervorragende Arbeit leisten und die Versorgungssicherheit in der Daseinsvorsorge gewährleisten." Außerdem stellt Eder in seinem Brief klar, dass man als Laie nicht jede Arbeit auf einer Baustelle richtig bewerten könne: Während von außen nur Bauarbeiter sichtbar seien, die um eine Grube herumstehen, wären in der Grube sicher weitere Arbeiten, die "in der nassen und schlammigen Grube, um mit Schaufel und Pickel (oder mit den bloßen Händen) eine Versorgungsleitung freilegen."
Und sich danach mit einer Tasse Kaffee aufzuwärmen - dazu hätten sie nun wirklich jedes Recht.
Auf Facebook wird die "Stellenanzeige" von SWU-Chef Eder übrigens nur positiv aufgenommen. Kommentare wie "Sehr gut geschrieben Herr Eder, ein dickes Lob an Sie. Ich bin ein sehr zufriedener Kunde der SWU" von SWU Kunden sind dort zu lesen aber auch Kommentare der eigenen Mitarbeiter: "Ich bin stolz Teil der SWU zu sein ".