THU: Erste wasserstoffbetriebene Gasturbine in Deutschland aufgestellt

Für die Energiewende

Von Genua über die Alpen bis nach Ulm: Heute wurde am Campus der THU in Ulm etwas aufgebaut, was es so in Deutschland noch nicht gibt.

Heute, am 27. März 2024, wurde an der Technischen Hochschule Ulm (THU) die bundesweit erste  Gasturbine aufgebaut, die im Regelbetrieb mit 100 % Wasserstoff betrieben wird. Der Wasserstoff wird direkt vor Ort mit einem Elektrolyseur aus Photovoltaik-Strom erzeugt und zwischengespeichert. Die Turbine wurde gestern aus Genua abgeholt, über Nacht über die Alpen transportiert und ist heute am frühen Mittwochmorgen am Campus der THU in der Albert-Einstein-Allee eingetroffen. Die Turbine wurde mit einem 100 t Mobilkran mit 60 m Ausleger auf die vorbereiteten Fundamente aufgesetzt. Nach dem Anschluss der Anlage soll mit der Turbine bereits im zweiten Quartal 2024 die Stromerzeugung starten.

Die Turbine

Bei der Turbine handelt es sich um eine Mikrogasturbine des Typs Ansaldo AET100, die durch das Walldorfer Unternehmen Power Service Consulting GmbH mit einer durch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. in Stuttgart entwickelten Brennkammer speziell für den Betrieb mit Wasserstoff umgerüstet wurde.

Das Forschungsprojekt

Die Gasturbine wird zunächst im Projekt HydrogREenBoost (Entwicklung großtechnischer Optionen zum Einsatz von grünem Wasserstoff auf Basis des
Netzboosterkonzepts zur Erhöhung der Netzstabilität) eingesetzt. Im HydrogREenBoost-Projekt  erforscht die THU zusammen mit den Partnern TransnetBW GmbH, Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) das Konzept eines hybriden Netzboosters, welches zum Ziel hat, bestehende Strom-Übertragungsnetze höher auslasten zu können.

Alle Infos zum Projekt gibt es hier.

Hintergrund Energiepark und grüner Wasserstoff

Seit Ende 2022 entsteht der Energiepark am Campus Albert-Einstein-Allee in der Wissenschaftsstadt. Die Technische Hochschule Ulm erforscht darin das Zusammenspiel verschiedener nachhaltiger Energiesysteme – die Voraussetzung dafür, dass die Energiewende gelingt. Der Energiepark knüpft damit an Forschungsschwerpunkte der Hochschule im Bereich Energie an. Der grüne Wasserstoff wird im Energiepark mittels einer 20kW Elektrolyseanlage erzeugt, die im Rahmen des Projekts H2-Wandel, Gewinner der Ausschreibung „Modellregion Grüner Wasserstoff“, aufgebaut wird. Hier steht die Erprobung des netzdienlichen Betriebs verteilter Elektrolyseanlagen im Fokus.

Weitere Informationen findet ihr hier.

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