Tödlicher Brandanschlag nach drei Jahrzehnten bei Aktenzeichen XY

Der Fall ist zwar schon sehr alt, aber dennoch wurde bei der Kriminalpolizei in NeuUlm eine Sonderkommission gebildet – aus gutem Grund.

 

Bei der Suche nach den Verantwortlichen eines tödlichen Brandanschlags vor mehr als 30 Jahren hoffen die Ermittler nun auf die ZDF-Sendung «Aktenzeichen XY…ungelöst». Wie das Polizeipräsidium in Kempten am Dienstag berichtete, wird der Fall an diesem Mittwoch um 20.15 Uhr in der Sendung vorgestellt.

Bei dem Feuer war in der Nacht zum 17. November 1990 in Kempten ein Fünfjähriger ums Leben gekommen. Die Ermittler gehen von einem rassistisch motivierten Mordanschlag aus, da das Gebäude nur von türkischen Staatsangehörigen bewohnt wurde. Bislang konnte der oder die Täter nicht gefunden werden.

Der fünfjährige Bub wurde von der Feuerwehr damals zwar noch aus dem Gebäude gerettet, starb jedoch kurze Zeit später im Krankenhaus. Andere Bewohner des Hauses konnten sich durch Sprünge aus den Fenstern retten. Sie wurden teils schwer verletzt, auch Retter wurden bei dem Einsatz verletzt.

Nach dem Feuer wurde schnell Brandstiftung als Ursache festgestellt. Zunächst hatten die Ermittler einen Streit unter Türken als Auslöser vermutet. Später ging dann bei einer Zeitung ein Bekennerschreiben ein, das mit «Anti-Kanaken-Front-Kempten» gekennzeichnet war. Deswegen wird nun eine Tat von Rechtsextremisten vermutet.

Ende 2020 hatte die Generalstaatsanwaltschaft in München als Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus die Ermittlungen wegen Mordes wieder aufgenommen, um neue Ermittlungsansätze zu prüfen.

Das könnte Dich auch interessieren

13.02.2024 Großteil der Speichelproben im Fall Hurler genommen In dem 43 Jahre alten Mordfall Sonja Hurler hat die Polizei Kempten inzwischen den Großteil der Speichelproben von Männern, die nach aktuellem Ermittlungsansatz als Tatverdächtige infrage kommen, genommen. Rund 300 Männer, die zum Tatzeitpunkt in der Nähe der Stelle wohnten, an der das 13-jährige Mädchen verschwunden ist, forderten die Beamten im Rahmen einer Reihenuntersuchung zu einer Speichelprobe 20.12.2023 Kemptener Ermittler geben Details zu bundesweiter Erpressungsserie bekannt Seit 1992 seien über 360 Postkarten im gesamten Bundesgebiet versandt worden, in denen ein Unbekannter gedroht habe, eine Briefbombe zu verschicken, falls kein Geld gezahlt werde. Nun sei es der Polizei gelungen, die Serie aufzuklären, teilten die Ermittler mit. Staatsanwaltschaft und Polizei in Kempten wollen am Donnerstag (10.00 Uhr) weitere Details zu dem Fall bekannt geben. 29.02.2024 Vermeintliche Wolfssichtung im Kreis Neu-Ulm Die Polizei hat einem Bericht der Südwest Presse zufolge schon zwei Hinweise darauf erhalten. Demnach wurde das Tier am frühen Dienstagmorgen auf der B10 bei Nersingen gesichtet, kurz vor der Auffahrt zur A7. Zwei Anrufer sind sich ganz sicher, dass sie dort ein Wolf gesehen haben. Die Polizei hat das sogleich überprüft, jedoch nichts gefunden. 25.01.2024 Kirchdorf/Iller: Drogenfund bei 42-Jährigem - U-Haft! Der Tatverdächtige sei am Mittwoch einer Richterin vorgeführt worden, die Untersuchungshaft angeordnet habe, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Demnach seien bei dem Mann rund zwei Kilo Marihuana, zweistellige Gramm-Mengen Haschisch und MDMA, eine dreistellige Gramm-Menge Amphetamin, Verpackungsmaterial, zwei Schreckschusswaffen sowie rund 9.000 Euro Bargeld gefunden worden. Zudem befand sich den Angaben zufolge verbotene Pyrotechnik