Seit Tagen hat es in der Region nicht mehr geregnet. Die Trockenheit führt zu erhöhter Brandgefahr für unsere heimischen Wälder. Aus diesem Grund hat die Regierung von Schwaben für die Landkreise Neu-Ulm, Günzburg und Unterallgäu Beobachtungsflüge aus der Luft angeordnet. So sollen Waldbrände schneller entdeckt werden. Auch Landwirte und Waldbesitzer in der Region hoffen auf Regen. So auch Linda Madl, die Leiterin des Forstbetriebes Weißenhorn.
Frau Madl wie sieht denn die derzeitige Situation in unseren Wäldern aus?
Linda Madl: Wir brauchen bald Regen aber aktuell sieht es eigentlich noch ganz gut aus, das heißt die älteren Bäume kommen noch ganz gut an Wasser. Was uns jetzt schon Sorge macht, ist, dass der Oberboden relativ trocken mittlerweile ist. Also wir befürchten schon, dass wenn es nicht in den nächsten Tagen regnet, oder spätestens in zwei Wochen mal Wasser kommt, dass wir dann einfach Probleme haben, dass unsere frisch gepflanzten Bäume den Sommer nicht schaffen werden.
Zu der Trockenheit kommt auch noch der Borkenkäfer, der den Bäumen zusätzlich zusetzt. Wie gehen Sie damit zurzeit um?
Linda Madl: Wir sind mitten in der Aufarbeitung drin. Wir haben jetzt gut dreiviertel, vielleicht sogar ein bisschen mehr aktuell aufgearbeitet. Aber die Zeit brennt natürlich. Also der Käfer hat jetzt schon geschwärmt und ist schon unterwegs. Wir werden es schaffen, es wird knapp werden, aber wir werden es schaffen! Dann geht es natürlich ganz normal an die Borkenkäfersuche und dann die Aufarbeitung von Borkenkäferholz.
Die momentane Corona-Krise macht auch vor dem Wald nicht halt. Gehen momentan viele Menschen in die Wälder?
Linda Madl: Es ist jetzt natürlich ein bisschen ein Interessenskonflikt, weil wir mit sehr vielen Maschinen draußen sind. Da war es jetzt manchmal ein bisschen kriselig, dass die Wege nicht so gut hergerichtet waren durch diese Aufarbeitung. Ansonsten freue ich mich natürlich, dass die Leute in den Wald kommen. Aber wir haben es gemerkt. Es sind deutlich mehr Leute unterwegs im Wald.
Nicht nur in den Wäldern auch in der Landwirtschaft macht sich der fehlende Niederschlag bemerkbar.
Ernst Buck, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Ulm-Ehingen, wie wirkt sich die Trockenheit auf die Landwirtschaft aus? Gibt es dramatische Einbrüche?
Ernst Buck: Wir haben jetzt Ertragszuwächse in der Wiese, da wird jetzt schon was weg sein. Vielleicht 10 Prozent weniger aber da werden wir jetzt noch nicht jammern es gibt sehr viele andere Probleme und deswegen möchte ich das jetzt nicht dramatisieren. Die Natur gleicht auch oft zu einem späteren Zeitpunkt noch viel aus.
Vielen Dank Linda Madl und Ernst Buck für Ihre Zeit!