Es ist eine schmerzliche Niederlag, die die Tischtennisfreunde Liebherr Ochsenhausen beim SV Werder Bremen hinnehmen müssen.
Nach einem dreistündigen Kampf verlor Ochsenhausen 2:3 gegen Bremen. Besonders bitter waren zwei umstrittene Schiedsrichterentscheidungen im Entscheidungssatz.
Zunächst sah sich der junge Samuel Kulczycki mit Vizeweltmeister Mattias Falck konfrontiert, der einen besonders guten Tag erwischt hatte. Kulczycki hielt sehr gut mit, konnte aber eine 1:3-Niederlage nicht verhindern. Hugo Calderano hatte anschließend wenig Mühe, den Ausgleich unter Dach und Fach zu bringen.
Gegen Kirill Gerassimenko musste Simon Gauzy über fünf Sätze gehen, hatte den Kasachen jedoch im Entscheidungsdurchgang (11:5) recht gut im Griff. „Gerassimenko hat Simon schon oft heiße Duelle geliefert, sein Spiel liegt Simon nicht so gut, weil es zwischen den beiden ständig über die Rückhand geht“, erläutert TTF-Präsident Kristijan Pejinovic. „Doch Simon hat es gut gelöst.“ 19:4 lautet nunmehr die beeindruckende Bundesligabilanz des 26-jährigen Franzosen.
2:1, Hugo Calderano hätte nun gegen Falck den Sack zumachen können, doch es misslang. Der Schwede spielte herausragend und brachte dem Brasilianer mit 11:8, 11:9 und 12:10 die erste Einzelniederlage der Saison in der TTBL bei. „Mattias ist ein Topspieler, er hat unglaublich gut gespielt“, erkannte Calderano die Leistung seines Gegners an.
Es ging also ins Doppel und das wurde eine haarige Abgelegenheit. Bei der 7:6-Führung für die Ochsenhauser setzte Marcelo Aguirre einen Ball an die Außenkante, doch anstatt auf 8:6 zu entscheiden, gab der Schiedsrichter den Punkt an die beiden Bremer zum 7:7.
„Es war so klar zu erkennen, dass der Ball außen war“, so Kristijan Pejinovic. „Natürlich muss ein Schiedsrichter schnell eine Tatsachenentscheidung treffen, doch Aguirre hätte ihn darauf hinweisen müssen. Dass er es nicht getan hat, war kein Fairplay.“ Später beim Stand von 11:12 – das TTF-Duo hatte zwischenzeitlich einen Matchball vergeben – spielte Simon Gauzy einen ganz ähnlichen Ball wie zuvor Aguirre, den der Schiedsrichter aber im Aus sah. Damit war nicht nur das Match, sondern die gesamte Partie entschieden.
Ochsenhausen fällt auf Rang 3 der Tabelle und wird von Neu-Ulm überholt. Im Kampf um die Playoff-Plätze bleibt es damit spannend, die Vereine bis Rang 8 trennen nur wenige Punkte. „Das ist heute wirklich unglücklich für uns gelaufen“, zog Pejinovic Bilanz. „Die heutige Niederlage und die Niederlage in Mühlhausen waren schon ärgerlich, diese Punkte hätten wir gebraucht, um ein Polster zu schaffen. Kein Vorwurf an das Team, der Kampfgeist war absolut da, nun gilt es, den Mund abzuputzen und sich umso mehr vorzubereiten. Jetzt haben wir nur noch extrem wichtige Spiele vor uns.“
Am 5. Februar spielt Ochsenhausen zu Hause gegen Tabellenführer Düsseldorf, danach gegen den Tabellennachbarn Grünwettersbach. Ochsenhausen steht unter Druck zu gewinnen, sonst wird es ein langer Weg zu einem Playoff-Platz.
Text: TTF