So geht es nach dem Großbrand bei Jehle in Ulm weiter

Feuerwehr-Einsatz

Gegen halb sechs Uhr bemerkten Passanten am Freitagnachmittag, dass Flammen aus dem Dach des Lagergebäudes schlagen.

Bei einem Großbrand am Freitag wurden Lager und Verkaufsgebäude des Elektro- und Fahrradmarktes Jehle in der Blaubeurer Straße in Ulm zerstört. Wie wir aus Firmenkreisen erfahren haben, gehen am Tag nach dem Feuer alle Überlegungen in Richtung Wiederaufbau des alteingesessenen Fachgeschäftes.

Gegen halb sechs Uhr bemerkten Passanten am Freitagnachmittag, dass Flammen aus dem Dach des Lagergebäudes schlagen. Der Großeinsatz der über einhundert Feuerwehrleute zeigte einen bemerkenswerten Erfolg, denn nach rund eineinhalb Stunden vermeldete Kommandant Adrian Röhrle, dass das Feuer gelöscht sei und nur noch einzelne Glutnester gelöscht werden müssen. Eine halbe Stunde später war dann plötzlich eine Rauchentwicklung unter dem Dach des parallelen Verkaufsgebäudes zu erkennen. Eine sogenannte Riegelstellung mit Löschwasser zwischen den beiden Gebäudeteilen hat den Überschlag der Flammen verhindert, doch war es wohl die Wärmestrahlung, die dazu führte, dass nicht nur an einem Nachbargebäude die Kunststoff-Rollläden schmolzen, sondern auch die Dachisolierung des Verkaufsgebäudes in Brand geriet. Eine Kombination aus Blech und Bitumenbahnen sowie einer Verkleidung aus Gipskartonplatten von unten machten es der Feuerwehr schwer, mit Wärmebildkameras den Brandherd zu finden und effektiv zu löschen. Mit Trennschleifern und Kettensägen wurde das Dach geöffnet, um löschen zu können. Die Drohnenstaffel des Alb-Donau-Kreises war mit mehreren Drohnen über dem brennenden Gebäude im Einsatz und konnte über die Wärmebildkamera der Drohne ein Bild mit Temperaturangaben auf das Tablet des Einsatzleiters liefern. Das Technische Hilfswerk brachte einen Bagger mit einem Einreißhaken, um das Blechdach wegzureißen, damit das Löschwasser an den Brandort kommt. Zusätzlich setzte die Feuerwehr Löschschaum ein, der sich als leicht klebrige Masse über das Brandgut legt und die Sauerstoffzufuhr abschneidet.

Samstagmorgen brach erneut ein Feuer aus

Kurz vor Mitternacht wurden die meisten der rund 150 Einsatzkräfte vom Brandort entlassen, eine Brandwache blieb über Nacht. Diese Vorsichtsmaßnahme erwies sich als notwendig, denn gegen halb sechs Uhr morgens schlugen wieder Flammen aus dem Dach des Verkaufsgebäudes. Weitere Feuerwehrleute wurden alarmiert, die zwanzig Einsatzkräfte hatten zwei Drehleitern zur Verfügung und konnten auch diese Flammen schnell ablöschen, so dass kein weiterer Schaden entstand.

Wie schon am Freitag lockte der Brandort auch am Samstagvormittag Dutzende Neugierige an, gleichzeitig waren einige Mitarbeiter vor Ort, die wissen wollten, was mit ihrem Arbeitsort geschehen ist und wie es weitergehen wird. In der kommenden Woche wird die Kriminalpolizei mit Unterstützung durch Brandermittler des Landeskriminalamtes Spuren sichern, um die Brandursache herauszufinden. Gleichzeitig werden dann Gespräche zwischen Unternehmensleitung und den Versicherungen stattfinden, um Lösungen zu finden, wie der Geschäftsbetrieb baldmöglichst wiederaufgenommen wird.

Autofahrer gefährdeten Einsatzkräfte

Während der Löscharbeiten musste die Blaubeurer Straße in beiden Richtungen gesperrt werden, die Sperrung dauerte bis zum Samstagmittag an. Die Absperrschranken und die leuchtenden Hinweisschilder interessierten Dutzende Autofahrer nicht, die einfach über die Gegenfahrbahn fuhren, um Umwege zu sparen. Teilweise räumten sie Leitkegel zur Seite, zwängten sich zwischen Löschfahrzeugen und Mittelinsel hindurch und gefährdeten so die Einsatzkräfte.

Als Fachgeschäft für Nähmaschinen und Elektrogeräte wurde die Firma Eugen Jehle GmbH 1960 im Handelsregister eingetragen, nach einer Umfirmierung in Jehle Markt GmbH und in die Nachfolgegesellschaft Jehle Markt Ulm GmbH führt nun Daniela Yildiz die Geschäfte.

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