Gegen halb drei Uhr morgens bemerkte ein Passant den Rauch, der aus der ehemaligen Paketposthalle neben dem Ulmer Bahnhof quoll. Derzeit wird die Lagerhalle als Requisitenlager des Ulmer Theater genutzt. Als die alarmierte Ulmer Feuerwehr in das Gebäude ging, brannte es bereits lichterloh im Obergeschoss des Requisitenlagers.
Rund 100 Feuerwehrleute bekämpften bis in den Morgen hinein den ausgedehnten Brand. Eine große Rauchsäule stand über dem Gebäude, das früher der Post gehörte und nun als Lager des Ulmer Theaters für Bühnenbilder und Kostüme zwischengenutzt wird. Der Brandrauch war in der Umgebung deutlich zu riechen.
Ein angrenzender Teil dient als Schlafstelle für Obdachlose. Ein Mann übernachtete dort und konnte rechtzeitig geweckt werden. Im Gespräch am Morgen war er froh, dass man daran gedacht hatte, die Notschlafstelle zu überprüfen und ihn in Sicherheit gebracht hatte.
Ein Notarzt und die Besatzungen von zwei Rettungswagen waren zusammen mit dem Einsatzleiter des Rettungsdienstes vor Ort.
Wegen der starken Flammen konnte anfangs nur von außen durch die zerplatzten Fenster des Obergeschosses gelöscht werden, später war auch ein Innenangriff möglich. Dazu musste Löschwasser aus mehreren Unterflurhydranten in der Umgebung abgezapft werden. Ein Hydrant befindet sich in der Olgastraße zwischen Theater und Hauptbahnhof, die Richtungsfahrbahn war dadurch mehrere Stunden blockiert.
Gegen sechs Uhr morgens konnte die Feuerwehr melden, dass der Brand gelöscht ist. Mit Hochdrucklüftern wurde der Brandrauch aus dem Gebäude gedrückt. Der Kriminaldauerdienst des Polizeipräsidium Ulm war bereits in der Nacht vor Ort, um erste Ermittlungen durchzuführen und Zeugen zu befragen, um der Brandursache auf die Spur zu kommen. Ein Statiker muss nun überprüfen, welchen Schaden der Brand an den tragenden Stahlträgern der Lagerhalle angerichtet hat. Sobald das Gebäude betreten werden kann, werden Brandermittler weitere Spuren sichern. Von außen ist deutlich erkennbar, dass die nicht verbrannten Requisiten mit Ruß verunreinigt sind oder durch Löschwasser Schaden nahmen. Im gesamten Erdgeschoss hat sich Löschwasser auf dem Hallenboden gesammelt.
Welche Auswirkungen der Brand auf den Spielbetrieb des Ulmer Theater hat, ist noch unklar. Das Hauptgebäude mit den Spielstätten steht knapp einhundert Meter entfernt.