Ulm - Brückenabriss geht schneller als erwartet

Baustelle

Ursprünglich sollte der westliche Teil der Gänstorbrücke von Donnerstag bis Sonntag abgebrochen werden. Doch da alles bereitstand und der Donaupegel ausreichend abgesenkt ist, entschied man sich spontan, bereits am Mittwochvormittag anzufangen. Und die Arbeiten laufen wesentlich besser als geplant.

Ursprünglich sollte der westliche Teil der Gänstorbrücke von Donnerstag bis Sonntag abgebrochen werden. Doch da alles bereitstand und der Donaupegel ausreichend abgesenkt ist, entschied man sich spontan, bereits am Mittwochvormittag anzufangen. Und die Arbeiten laufen wesentlich besser als geplant, drei Bagger arbeiten gleichzeitig an der maroden Donaubrücke zwischen Ulm und Neu-Ulm. Außerdem wird Rücksicht genommen auf die Konzerte des Deutschen Musikfest am Wochenende im angrenzenden Congress Centrum Ulm.

Mit zahlreichen Sattelzügen wurden Flussbausteine herangeschafft, damit sich der 75 Tonnen schwere Bagger seine eigene Arbeitsfläche in der Donau bauen kann. Um neun Uhr fingen dann auf der Brücke die ersten Meißelarbeiten an, mit denen die Brücke aufgebrochen wurde. Ein hochzufriedener Projektleiter Timo Roth von der Stadt Ulm macht immer wieder ein paar Handy-Fotos, um den Abriss zu dokumentieren. Schon mittags liegt der Mittelteil der Brücke in der Donau und die Abbrucharbeiten laufen weiter. Es gibt nur kurze Pausen, um Hydrauliköl oder Diesel nachzufüllen, bevor dann mit der großen Schere tonnenschwere Betonbrocken aus der Brücke herausgebrochen werden. An der Abbruchkante hängt die Stahlarmierung herunter, die der Brücke ihre Dehnbarkeit bei Hitze und Kälte gegeben hat. Der Rost, der an dem Stahl genagt hat, ist mit bloßem Auge zu erkennen. Daher wurde in den letzten Jahren das Gewicht der Fahrzeuge auf der Brücke reduziert, um die Brücke bis zum Abbruch weiter sicher nutzen zu können. Zusätzlich wurde eine Überwachungsanlage mit zahlreichen Sensoren installiert, die beim Riss eines Stahlspannseiles oder einer ungewöhnlichen Brückenbewegung sofort Alarm gegeben hätte. Die Berechnungen der Sicherheitsingenieure haben gepasst und es gab bis zum Abbruch keinerlei gefährliche Zwischenfälle.

Während sich die Bagger durch die Brücke hindurchfressen, stehen mehrere Dutzend Zuschauer hinter den Bauzäunen und bestaunen die Kraft der Maschinen. Dagegen sehen die Autofahrer auf dem östlichen Teil der Gänstorbrücke nichts von den Arbeiten. Sichtschutzwände verwehren den Blick, eine Betongleitwand schützt den fließenden Verkehr vor dem Absturz in die Donau. Nur, wenn der Meißel arbeitet und die Brückenfahrbahn zerkleinert, ist ein Grummeln zu spüren. Diese Schwingungen sind ungefährlich und können von der Stahlbetonkonstruktion abgefedert werden.

Zeitgleich mit den Abbrucharbeiten findet in Ulm das Deutsche Musikfest statt, zu dem rund 15 000 Musiker anreisen und von Donnerstag bis Sonntag über 500 Veranstaltungen geboten bekommen. Dazu gehört auch das angrenzende Congress Centrum Ulm. Veranstalter und Bauleitung haben die Handynummern ausgetauscht, damit während der Aufführungen keine lärmintensiven Arbeiten an der Brückenbaustelle durchgeführt werden.

Auch während des Neubaus der westlichen Brückenhälfte am bisherigen Ort können Autos, Fahrräder und Fußgänger die Donau überqueren. Im nächsten Jahr wird dann der Verkehr auf die neue Brückenhälfte verschwenkt und der östliche Brückenteil wird auf die gleiche Art ersetzt. Bis 2027 soll die Brücke vollständig neu gebaut sein.

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