bei der SWU wird wieder gestreikt! „Es muss damit gerechnet werden, dass alle Straßenbahnen sowie die Busse auf den Hauptlinien der SWU nicht ausrücken“, heißt es in einer Pressemitteilung der Gewerkschaft ver.di. Erst vor wenigen Tagen hatten die Angestellten der SWU für höhere Löhne gestreikt und die Fahrgäste „an den Haltestellen stehen lassen“.
„Das Verhalten des Kommunalen Arbeitgeberverbandes macht es notwendig den Druck nochmals deutlich nach oben zu schrauben“, so Maria Winkler, Geschäftsführerin des ver.di Bezirk Ulm-Oberschwaben. Die frühzeitige Ankündigung soll den Fahrgästen die Möglichkeit geben anderweitig zu disponieren, denn „wir wollen nicht die Menschen treffen, sondern die Arbeitgeber sollen merken, wie ungemütlich es für sie wird“, wenn kein deutlich besseres Lohnangebot vorgelegt wird.
Bereits zum zweiten Mal in dieser Tarifrunde wird das Fahrpersonal, die Werkstattmitarbeiter und das Personal in der Infrastruktur und Verwaltung aufgerufen die Arbeit niederzulegen. Mit Betriebsbeginn um 3:30 Uhr bis Betriebsende [1:30 Uhr am Donnerstag] dauert der Warnstreik.
ver.di rechnet erneut mit einer ähnlich hohen Beteiligung wie am 3. März – obwohl diesmal turnusgemäß andere Fahrer eingeteilt sind.
Vom Warnstreik bei den Verkehrsbetrieben sind die SWU-Linien 1, 2, 4, 5 und 7 betroffen. Ob auf einzelnen Linien SWU-Busse fahren werden, die vertragsgemäß von Fremdunternehmen bedient werden, ist noch unklar. Erst am Donnerstag werden die Bahnen und Busse – dann wie gewohnt – unterwegs sein.
Die Tarifverhandlungen mit den kommunalen Arbeitgebern wirken sich direkt auf das Personal der Ulmer Verkehrsbetriebe aus. Die Löhne erhöhen sich im gleichen Umfang wie für die Beschäftigten der Versorgungssparte. Für die Arbeitsbedingungen des Fahrpersonals bei SWU Verkehr und SWU mobil gilt nicht der TV-Nahverkehr, sondern eigenständige Haustarifverträge.
ver.di fordert in der laufenden Tarifrunde für die 2,5 Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen eine Erhöhung der Entgelte um 10,5 Prozent, mindestens 500 € monatlich sowie für die Auszubildenden 200 € mehr. Im ver.di Bezirk Ulm-Oberschwaben sind rund 25.000 Tarifbeschäftigte in Verwaltungen, Krankenhäusern, Bauhöfen, Kindertagesstätten, Kultureinrichtungen, Energiebetrieben und im Nahverkehr betroffen.
In der zweiten Verhandlungsrunde am 22./23. Februar 2023 haben die öffentlichen Arbeitgeber ein völlig unzureichendes Angebot vorgelegt. Bei einer Laufzeit von 27 Monaten läge die reale Steigerung bei 5,14 % – durch die Erhöhung der Jahressonderzahlung werden hohe Einkommen überproportional (7,9 %) bedacht.
Am 27. März 2023 beginnt in Potsdam die dritte Verhandlungsrunde.