Ulm & Göppingen: Polizei fahndet auf Videowänden

Fahndung

Nach einer tödlichen Schießerei in Göppingen Anfang Oktober fahndet das Polizeipräsidium Ulm nun bundesweit und setzt dabei erstmalig auch auf Videowände.

Am Abend des 2. Oktober betrat ein bisher unbekannter Täter eine Gaststätte in der Göppingen Gartenstraße. Dort eröffnete er das Feuer aus einer Maschinenpistole. Ein 29-jähriger Gast wurde von den Schüssen tödlich getroffen, zwei weitere Gäste wurden durch Schüsse verletzt. Der Täter konnte flüchten.

Wer wird gesucht?

Auf einer Überwachungskamera in der Nachbarschaft entdeckten die Beamten der Sonderkommission „Kurz“ dann einen unbekannten Mann, bei dem noch nicht klar ist, ob er ein wichtiger Zeuge oder gar der Täter ist.

Der Mann wird beschrieben als 18 bis 24 Jahre alt, etwa 175cm groß. Er hat dunkles, schulterlanges Haar, das er wohl zeitweise auch zusammengebunden trägt. Zur Tatzeit war er dunkel bis schwarz gekleidet.

Bisher konnte der Mann nicht identifiziert werden, daher hat sich die Polizei dazu entschieden, bundesweit nach ihm zu suchen. Dabei setzt man nicht nur auf klassische Fahndungsplakate in Polizeirevieren oder auf die sozialen Medien. Erstmalig nutzt die Ulmer Polizei dabei mit Unterstützung des Bundeskriminalamtes auch rund 4.000 Videobildschirme an 331 Tank- und Raststätten sowie an acht Flughäfen. Zwischen der dort üblichen Werbung wird der Fahndungsaufruf gezeigt.

Die Staatsanwaltschaft Ulm hat für erfolgreiche Täterhinweise eine Belohnung von 3.000 Euro ausgesetzt.

Die Polizei ermittelt Tatzusammenhänge

Unklar ist weiterhin, ob die Tat im Zusammenhang mit den gewalttätigen Auseinandersetzungen im Großraum Stuttgart steht. Die Polizei prüft, ob der Täter zu einer von rivalisierenden kriminellen Gruppen gehört, die in blutige Streits verwickelt sind. Dabei starb ein Mann, während seiner Beerdigung kam es zu einem Handgranatenwurf auf die Trauernden. Immer wieder gibt es Überfälle, im Zuge dieser Ermittlungen wurden bereits rund 70 Tatverdächtige verhaftet.

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