Ulm: Offener Brief gegen Adventskonzerte des Heeresmusikkorps

Mit einem offenen Brief bitten verschiedene Friedensgruppen die Ulmer Kirchengemeinde um ein Ende der Adventskonzerte des Heeresmusikkorps in der Pauluskirche. Die Militärkonzerte sind dort Tradition. Das nächste findet am Donnerstagabend um sieben statt.

Die Forderung ist klar: Die Kirche soll das Militär, die Rüstung und den Krieg nicht länger unterstützen. Mit den Militär-Advents-Konzerten wolle die Bundeswehr ihr Ansehen und die Akzeptanz in der Bevölkerung steigern. Für Militärkonzerte verwendete Gelder sollten besser in Schulen, sozialen Wohnungsbau und die Pflege fließen. Das unterschreiben neben der Deutschen Friedensgesellschaft, den Freidenkern und dem Verein für Friedensarbeit auch einige Privatpersonen. Am Abend des Konzertes findet auch ein Protest vor der Kirche statt.

Bundeswehr reagiert

Die Bundeswehr reagiert gelassen auf die Kritik. Sie sieht sich als Teil der Gesellschaft, nicht als Sonderling, der sich auf diese Weise zu integrieren versucht. Vielmehr möchte sie mit den Adventskonzerten etwas an die Gesellschaft zurückgeben. Der diesjährige Adventsauftritt des Heeresmusikkorps ist ein Benefizkonzert für die Behindertenwerkstätten der Lebenshilfe. Die Kirche sei auch jedesmal voll, so Hagen Messer von der Bundeswehr. Und Ulm, als alte Garnisonsstadt, würde einen solchen karitativen Einsatz auch verlangen.

Freie Meinungsäußerung

Den Protest gegen das Konzert, der alljährlich vor der Pauluskirche stattfndet, und auch jetzt den offenen Brief, sieht die Bundeswehr im Sinne des demokratischen Diskurses sogar positiv. Freie Meinungsäußerung sei ein Grundrecht, man dürfe auch gegen die Bundeswehr sein.

Das sagt die Kirche

Münster-Dekan Ernst-Wilhelm Gohl, als einer der Adressaten des Schreibens, sagt dazu, dass die Bundeswehr sehr wohl auf diesem Weg ihren Beitrag für die Gesellschaft leisten dürfe. Es seien vorzügliche Adventskonzerte mit Profimusikern, an denen sich die Menschen erfreuen. Der Bundeswehr die Kriegstreiberei zu unterstellen, findet er nicht in Ordnung. Sie ginge vielmehr mit Verantwortung um, riskiere was.

Die Kirchengremien wollen auf das Schreiben antworten. Den offenen Brief finden Sie hier.

Foto: Bundeswehr

 

The post Ulm: Offener Brief gegen Adventskonzerte des Heeresmusikkorps appeared first on DONAU 3 FM.

Das könnte Dich auch interessieren

15.12.2025 Biberach: Jugendlicher geht auf Außenspiegel-Feldzug Die beschädigten Fahrzeuge standen im St.-Georgs-Weg in der Nähe der Kleingartenanlage „Am weißen Bild“. Zeugen beobachteten gegen 17 Uhr, wie der junge Mann an einem Opel, einem Mercedes, einem BMW Mini und einem VW die Außenspiegel beschädigte und teilweise abtrat. Am Opel verbog er zudem die vorderen Scheibenwischer. Die Zeugen verständigten sofort die Polizei. Kurz 15.12.2025 Mindestlohnerhöhung setzt regionalen Mittelstand unter Druck Die Sonderauswertung der IHK Schwaben zur Konjunkturumfrage Herbst 2025 zeigt: Rund jedes vierte Unternehmen plant Personaleinsparungen oder eine vorsichtigere Neueinstellungspraxis. Besonders betroffen sind das Reise- und Gastgewerbe (47 Prozent) sowie der Einzelhandel (34 Prozent). Steigende Kosten ziehen Konsequenzen mit sich Mehr als die Hälfte der Betriebe (55 Prozent) will die Preise erhöhen, um die steigenden 15.12.2025 Telefonbetrüger: Falsche Polizisten in Heidenheim gehen leer aus Sie gaben sich als „falsche Polizisten“ aus und erzählten von angeblichen Einbrüchen in der Nachbarschaft, um die Angerufenen zur Herausgabe von Bargeld oder Wertgegenständen zu bewegen. Aufklärungsarbeit der letzten Monate trägt Früchte Die Masche scheiterte jedoch: Als die Betrüger konkret nach Wertsachen fragten, erkannten die Angerufenen den Betrugsversuch, beendeten das Gespräch und informierten die echte 15.12.2025 Kliniken in Schwaben verstärken Zusammenarbeit Ziel ist, Leistungen des jeweils anderen Partners zu nutzen und die Patientenversorgung zu verbessern. Am Campus Günzburg arbeiten die Kliniken bereits seit Jahrzehnten eng zusammen, unter anderem über ein gemeinsames Dienstleistungs- und Logistikzentrum. „Wir leben die Kooperation seit langem – immer zum Wohle der Patienten. Die Erfüllung der Anforderungen aus dem KHVVG bestätigt unsere Arbeit“, sagt