Mit einer besonders dreisten Masche hat ein bislang unbekannter Täter am Freitagabend in der Ulmer Oststadt eine 95-jährige Frau um ihren Schmuck gebracht. Der Mann gab sich als Mitarbeiter einer Orientteppichhandlung aus und verschaffte sich so Zugang zur Wohnung der Seniorin.
Bereits am Vortag hatte eine unbekannte Frau telefonisch Kontakt mit der älteren Dame aufgenommen. Unter dem Vorwand, eine Überraschung überbringen zu wollen, kündigte sie den Besuch eines Vertreters an. Am Freitagabend klingelte es schließlich an der Haustür der 95-Jährigen: Ein etwa 45 bis 50 Jahre alter Mann, südländischen Typs, stellte sich als der angekündigte Mitarbeiter vor. Er behauptete, die Teppiche der Frau kostenlos auf Mottenbefall überprüfen zu müssen.
Bei dieser angeblichen Kontrolle entdeckte der falsche Teppichfachmann imaginäre Mottennester. Unter dem Vorwand, eine umfassende Überprüfung vorzunehmen, durchsuchte er auch Kleiderschränke und weitere Zimmer der Wohnung. Als er die Wohnung verließ, stellte die Seniorin fest, dass aus einer Schatulle Schmuck fehlte.
Als sie ihn auf den Diebstahl ansprach, reagierte der Mann empört und verließ fluchtartig die Wohnung. Ein späterer Anruf bei der real existierenden Teppichhandlung ergab: Die Firma schickt grundsätzlich keine Kontrolleure zu ihren Kunden.
Das Polizeirevier Ulm-Mitte ermittelt nun wegen Diebstahls und bittet mögliche Zeugen um Hinweise.