Ulm: Starbucks-Geiselnehmer muss 6 Jahre in Haft

Urteil am Ulmer Landgericht gefallen

Das Landgericht Ulm hat den 44-jährigen Ex-Soldaten zu 6 Jahren Haft und der Unterbringung in einer Psychiatrie verurteilt.

Vor dem Ulmer Landgericht ist das Urteil gefallen: der 44-jährige Geiselnehmer muss für 6 Jahre in Haft und wird in einer Psychiatrie untergebracht.

Wegen Geiselnahme in sieben Fällen und Freiheitsberaubung und Nötigung in fünf Fällen hatte die Staatsanwaltschaft am Montag acht Jahre Haft und die zeitlich unbefristete Unterbringung in der Psychiatrie gefordert. Die Verteidigung wollte höchstens vier Jahre und die dauerhafte Einweisung in der Psychiatrie.

Der Mann hatte bei seiner Geiselnahme im Starbucks am Ulmer Münsterplatz eine Waffenattrappe dabei, brachte insgesamt 12 Menschen in seine Gewalt und wollte sich dort von der Polizei erschießen lassen.

Posttraumatische Belastungsstörung nach Afghanistan-Einsätzen

Staatsanwaltschaft und Verteidigung gehen davon aus, dass er unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung leidet, das hat auch der psychiatrische Gutachter am Montag in der Verhandlung bestätigt. Schon vor der Geiselnahme hatte der Mann mehrere Suizidversuche hinter sich.

Die Untersuchungshaft wird auf die Haftstrafe angerechnet. Auch eine anstehende Operation zur Widerherstellung seines Unterkiefers, der von den Polizisten zerschossen wurde, wird auf die Haftstrafe angerechnet. Im Anschluss wird der Mann in die Psychiatrie eingewiesen. Dort wird der 44-Jährige mindestens für die Zeit der Haftstrafe bleiben.

Der ehemalige Soldat leidet nach zwei Afghanistan-Einsätzen an einer schweren posttraumatischen Belastungsstörung. Wegen fehlender Therapieplätze wurde ihm erst für Ende 2024 eine Behandlung in Aussicht gestellt.

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