Ulm - Stiftungsprofessur würdigt Pionier der Notfallmedizin 

Gründungsfeier

Camilla Metelmann hat die Ahnefeld-Stifungsprofessur an der Uniklinik Ulm übernommen. Finanziert wird die Arbeit der Wissenschaftlerin durch die Stiftung BINZ. 

Zur Gründungsfeier in der Villa Eberhardt am Montagabend waren nicht nur die Führung der Uniklinik und der Universität erschienen, sondern auch zahlreiche Partner aus der präklinischen Notfallmedizin. Dieses Miteinander gehört für die neue Professorin auch unbedingt zu einer funktionierenden Notfallmedizin und damit setzt sie den Ansatz des Namensgebers Professor Friedrich Wilhelm Ahnefeld (1924-2012) fort. Ahnefeld war nicht nur Notarzt, sondern auch erster Kommandeur des Ulmer Bundeswehrkrankenhaus und schon davor Schrittmacher in der deutschen Notfallmedizin mit Wirkung in die ganze Welt.

Jeder Teilnehmer eines Erste-.Hilfe-Kurses hat wohl schon einmal den Begriff „Rettungskette“ gehört. Dieser Begriff wurde Ende der 1960er Jahre von Ahnefeld eingeführt und zeigt, dass vom Ersthelfer bis zur Klinik alle zusammenarbeiten müssen und das eine Kette an ihrer schwächsten Stelle bricht. Genau so denkt Camilla Metelmann auch die Rettungskette in der heutigen Zeit weiter.

Die Professorin ist 37 Jahre jung und in Berlin geboren. Nach ihrem Abitur hat sie gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Bibiana in Greifswald Medizin studiert und in ihrer gemeinsamen Doktorarbeit ging es bereits um die Telemedizin, also beispielsweise einen Notarzt, der bedarfsweise konsultiert werden kann, wenn am Notfallort oder im Rettungswagen Expertenrat benötigt wird. Über Telefon, Video und auch Datenverbindung kann der Telenotarzt wertvolle Hinweise zur Behandlung geben.

Metelmann war an der Uni-Klinik Greifswald als Anästhesistin tätig, auf dem Notarzteinsatzfahrzeug, als Notärztin auf dem Rettungshubschrauber und als Telenotärztin tätig. Von Anfang an hat sie sich in Fachgesellschaften engagiert und wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht. Eine weitere Optimierung sieht die Professorin in App-gestützten Rettungssystemen, daher ist sie ehrenamtlich als Ersthelferin tätig. Sie ist erst seit wenigen Wochen in Ulm, doch per App wurde sie schon in ihrer Freizeit in die Toilettenanlage am Ulmer Müsterplatz gelotst, um dort eine Wiederbelebung durch Herzdruckmassage zu starten, bis dann der Rettungswagen am Notfallort eintrifft.

Für die nächsten fünf Jahre kann die Stiftung BINZ die Professur durch Spenden finanzieren. Diese Professur ist das bisher größte Engagement der 1987 gegründeten Stiftung, die sich der Notfallmedizin und dem Rettungswesen in Deutschland verschrieben hat. Forschungsstipendien gehören genauso zum Engagement der Ulmer Stiftung wie beispielsweise Alarmierung-Apps für Ersthelfer. Somit ergänzen sich die Stiftung und die Professorin in ihren Ansätzen.

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