Ulm wird wieder in die Inzidenzstufe 2 zurückgesetzt (wir berichten). Für die Stadt ist das Grund genug, erneut für das Impfen zu werden.
Vielerorts sei derzeit eine gewisse „Impfmüdigkeit“ spürbar – trotz steigender Inzidenzzahlen, heißt es in einer Mitteilung. In Ulm lag der Wert in den letzten fünf Tagen über der Marke von 10, so dass das zuständige Gesundheitsamt heute (7. Juli) am späten Nachmittag wieder die Inzidenzstufe 2 für den Stadtkreis festgestellt hat.
Die Corona-Pandemie dauert an – auch wenn der Blick in die Stadien der Fußball-EM mit Menschmassen ohne Masken ein anderes Signal sendet.
„Diese skandalöse Nachlässigkeit wird einen Anstieg der Infektionen nach sich ziehen“, kritisiert Oberbürgermeister Gunter Czisch. Das Virus sei kein verständnisvoller Fußballfan, sondern ein rücksichtsloser Nutznießer dieser Fahrlässigkeit. Die Stadt verstärkt deshalb ihre Anstrengungen, möglichst viele zum Impfen zu bewegen.
Im Herbst drohen erhebliche Einschränkungen, wenn sich nicht weiterhin möglichst viele Menschen impfen lassen, davon ist Czisch überzeugt. Deshalb wird die Stadt nicht nur mit einer Kampagne auf Plakaten und in den Sozialen Medien für das Impfen werben, sondern auch Impftermine in den Sozialräumen anbieten.
In diesem Zusammenhang hat sie auch die Impfung der jungen Bevölkerung im Blick. „Wir haben erste Testläufe an Schulen durchgeführt und sind gut vorbereitet, wenn die Impfung für Kinder und Jugendliche – hoffentlich bald – flächendeckend ermöglicht wird“, so Czisch.
Für die Clubs und Diskotheken fordert der Oberbürgermeister Planungssicherheit: „Wenn die Modellprojekte im Land ein positives Fazit zulassen, sollte zumindest ein Teil dieser Branche auch bei Inzidenzen über 10 öffnen dürfen, natürlich unter strengen Auflagen. Das würde auch helfen, die nächtliche Lärmbelästigung im öffentlichen Raum einzudämmen.“