Nach Brandanschlag auf Synagoge: Ermittlungen in der Sackgasse

Anfang Juni verübt ein Mann einen Brandanschlag auf die Synagoge in Ulm. Als die Ermittler einen Tatverdächtigen identifizieren, reist dieser in die Türkei. Nun könnten die Ermittlungen in einer Sackgasse stecken.




Die baden-württembergische Landesregierung rechnet nicht mehr damit, dass der Tatverdächtige des Brandanschlags auf die Ulmer Synagoge von der Türkei ausgeliefert wird. Die Türkei lehne die Auslieferung eigener Staatsangehöriger an einen anderen Staat ausnahmslos ab, heißt es in einer Antwort des Justizministeriums auf eine Landtagsanfrage.

Der mutmaßliche Täter

Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich nach Angaben des Ministeriums um einen türkischen Staatsbürger mit unbefristetem Aufenthaltstitel in Deutschland, wo er geboren wurde. Ob gegen den Mann auch ein Abschiebeverfahren eingeleitet werden kann, hängt demnach vom Ausgang des strafrechtlichen Verfahrens ab.

Die Polizei hatte mit Aufnahmen einer Überwachungskamera nach dem Tatverdächtigen gefahndet und schließlich den 45-Jährigen aus Ulm identifiziert. Wenig später gab die Staatsanwaltschaft bekannt, dass der Mann in die Türkei gereist sei.

Tat sorgte für Empörung

Die Ermittler gehen davon aus, dass er Anfang Juni aus einer Flasche eine Flüssigkeit an der Fassade der Synagoge in Ulm ausgeleert und angezündet hat. Da ein Passant damals umgehend die Feuerwehr rief, wurde der Brand schnell gelöscht. Die Fassade der Synagoge und eine Glasscheibe wurden beschädigt, verletzt wurde niemand. Die Tat hatte für Empörung gesorgt.

Das könnte Dich auch interessieren

21.12.2023 Angeklagter entschuldigt sich bei Rabbiner für den Brandanschlag Der in Ulm geborene Mann mit türkischer Staatsangehörigkeit hat die Tat gestanden, doch sein Verteidiger Stefan Holoch bezeichnet in einem Gespräch mit DONAU 3 FM den Brandanschlag als untauglichen Versuch, die Synagoge in Brand zu stecken. Auch in der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft werden beschädigte Steinplatten und das rußverunreinigte Jerusalmfenster erwähnt, die Schadensumme dürfte im niedrigen 15.01.2024 Brandanschlag auf Ulmer Synagoge - Urteil erwartet Mehr als zwei Jahre liegt der Brandanschlag auf die Ulmer Synagoge zurück, der bundesweit für Aufsehen gesorgt hat: Vor dem Landgericht Ulm soll am Dienstag (11.00 Uhr) das Urteil in dem Fall ergehen. Dem Angeklagten wird unter anderem versuchte schwere Brandstiftung vorgeworfen. Aus mutmaßlich antisemitischen Motiven soll der Türke im Juni 2021 laut Staatsanwaltschaft Benzin 20.12.2023 Prozess wegen Brandanschlag auf Ulmer Synagoge beginnt  Dem angeklagten Türken wird unter anderem versuchte schwere Brandstiftung vorgeworfen. Nach Mitteilung der Staatsanwaltschaft Stuttgart soll der Mann im Juni 2021 aus mutmaßlich antisemitischen Motiven Benzin entlang einer Wand der Synagoge verteilt und entzündet haben. In dem Gebäude waren zum Tatzeitpunkt keine Menschen. An der Fassade entstanden durch die Tat Brandflecken, Ruß verunreinigte ein Fenster. Nach der Tat flüchtete 06.09.2023 Anklage nach Brandanschlag auf Ulmer Synagoge erhoben Nach dem Brandanschlag auf eine Ulmer Synagoge vor zwei Jahren hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 47-Jährigen erhoben. Aus mutmaßlich antisemitischer Motivation heraus soll der Türke am 5. Juni 2021 morgens Benzin entlang einer Wand der Synagoge verteilt und dieses mit einem Feuerzeug angezündet haben, wie die Anklagebehörde am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Politiker hatten den Anschlag