Ulmer Friedenswochen: Heribert Prantls Appell für eine neue Friedenspolitik

„Den Frieden gewinnen – die Gewalt verlernen“

Im Rahmen der Ulmer Friedenswochen hielt der renommierte Journalist Heribert Prantl einen Vortrag über Krieg, Kompromisse und die Bedeutung des Friedens in der heutigen Zeit. Anlass war die Vorstellung seines neuen Buches „Den Frieden gewinnen – die Gewalt verlernen“.

Im Rahmen der Ulmer Friedenswochen hielt der renommierte Journalist Heribert Prantl am Montagabend, 23. September 2024, im Ulmer Haus der Gewerkschaften einen Vortrag über Krieg, Kompromisse und die Bedeutung des Friedens in der heutigen Zeit. Anlass war die Vorstellung seines neuen Buches „Den Frieden gewinnen – die Gewalt verlernen“, in dem Prantl den Weg zu einer friedlicheren Welt beschreibt. Er machte deutlich, dass der Weg zum Frieden kein einfacher Prozess sei, sondern oft mit großen Herausforderungen verbunden.

Notwendigkeit einer neuen Friedensbewegung

In seinem Vortrag betonte Prantl die Notwendigkeit einer neuen Friedensbewegung, einer aktiven Entspannungspolitik und der Vermeidung eines globalen Konflikts. Er warnte vor den verheerenden Konsequenzen eines möglichen Dritten Weltkrieges und unterstrich die Dringlichkeit, die gegenwärtigen politischen und militärischen Strategien zu überdenken.

Obwohl Prantl die Arbeit des Europäischen Parlaments grundsätzlich schätzt, kritisierte er die jüngste Entscheidung, die Ukraine mit EU-Waffen zu unterstützen. Er hinterfragte, ob militärische Unterstützung wirklich der Weg zu einem nachhaltigen Frieden sei, und sprach sich klar für diplomatische Lösungen aus. Frieden müsse durch Verhandlungen erreicht werden, nicht durch Gewalt.

Debatte über antimilitaristische Positionen

In der gegenwärtigen politischen Diskussion vermisst Prantl eine offene Debatte über antimilitaristische Positionen. Seiner Meinung nach werde dem Thema Frieden nicht die nötige Bedeutung beigemessen, und die politischen Parteien sollten ihre Positionen dazu überdenken.

Trotz seiner Kritik an militärischen Maßnahmen sieht sich Prantl nicht als Pazifist. Er hält militärisches Handeln im äußersten Fall für legitim, plädiert jedoch dafür, in der aktuellen Lage stärker auf Diplomatie und Verhandlungen zu setzen, anstatt weiterhin auf Waffenlieferungen zu vertrauen.

Am Ende seines Vortrags betonte Prantl, dass Frieden aktiv gestaltet werden müsse – insbesondere durch Friedenserziehung von klein auf. Der Frieden, so seine zentrale Botschaft, sei keine Selbstverständlichkeit, sondern etwas, das bewusst angestrebt und gepflegt werden müsse.

Obwohl der Abend von kritischen Tönen gegenüber der EU und der deutschen Politik geprägt war, kam es zu keiner kontroversen Diskussion. Die Teilnehmenden waren sich in vielen Punkten einig, dass Frieden die zentrale Aufgabe der Gesellschaft sei.

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