Ulmer Gastronomie geht nicht gegen die Stadt vor

Der kommende „Lockdown Light“ trifft die Gastronomie in Schwaben hart. Ulmer Gastronomen hatten deswegen und bereits davor überlegt, gegen die Sperrstunde in Ulm rechtliche Schritte einzuleiten.




Bereits die Allgemeinverfügung der Stadt Ulm, bzw. die neuen Corona-Maßnahmen des Landes Baden-Württemberg hatten viele Gastronomen um ihre Existenz bangen lassen. Unteranderem sahen diese Bestimmungen eine Sperrzeit und ein Alkoholabgabeverbot ab 23 Uhr für die Gastro vor.

Deswegen haben sich viele Mitglieder der Branche zusammen getan und überlegt, einen Eilantrag gegen diese Entscheidung zu enzwerfen. Doch von dieser Idee verabschieden sich die Gastronomen nun wieder.

Grund dafür seien unter anderem die unverhältnismäßig hohen Kosten um für ein Wochenende, bevor der Lockdown der Bundesregierung in Kraft tritt, wieder normal öffnen zu können als auch die stark steigenden Infektionszahlen in Ulm und dem Alb-Donau-Kreis.

 

Der Brief im Wortlaut:

 

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Czisch,

sehr geehrter Herr Türke,

 

nach dem heutigen Gespräch mit unseren Anwälten, sowie nach einem Telefonat mit dem Verwaltungsgericht in Sigmaringen, sind wir zu der Entscheidung gekommen den Weg des Eilantrages vorerst nicht zu gehen.

 

Hiermit ziehen wir, die unterzeichnenden Gastronomen, den Antrag zur Befreiung der Sperrzeit+Alkoholabgabeverbot zurück.

 

Die Einschätzung der Erfolgschancen unserer Anwälte aufgrund der Verfügungen für Tübingen und Reutlingen, sowie die verhältnismäßig hohen Kosten für dieses eine letzte Wochenende vor dem Lockdown haben uns dazu gebracht diesen Schritt zu gehen.

 

Die ethischen Bedenken von uns allen aufgrund der exorbitant angestiegenen Fallzahlen in Ulm & im Alb-Donau-Kreis waren ebenfalls ausschlaggebend diese Entscheidung zu treffen.

 

Wir möchten nochmals die Chance nutzen um ihnen mitzuteilen, dass aus den ordentlich geführten Ulmer Gastronomiebetrieben keine Gefahr ausgeht. Ganz im Gegenteil, wir die unterzeichnenden Gastronomen, stehen für das Einhalten aller Hygieneverordnungen sowie für eine lückenlose Nachverfolgung.

 

Allein die Verlängerung der Sperrzeit sowie eine Begrenzung des Alkoholausschankes wird den Anstieg der Infizierten nicht beeinflussen.

 

Der nun anstehende Lockdown bringt uns allen eine weitere finsterere Zukunftsprognose. Wir sind guter Hoffnung das die Stadt Ulm, die Landes- und Bundesregierung uns in dieser schweren Zeit zur Seite steht.

 

Ohne uns Gastronomen sowie ohne die vielen liebevoll umgesetzten Konzepte würde sich das Gesicht unserer wundervollen Donaustadt verändern. Wir bitten dies bei zukünftigen Entscheidungen zu berücksichtigen.

 

Wir als Unternehmer, Arbeitgeber, Branchenvertreter und verantwortungsbewusste Mitbürger stehen gerne jederzeit für einen offenen Dialog sowie für eine konstruktive Zusammenarbeit zur Verfügung.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

Mario Schneider

 

im Auftrag der Gastronomen (A-Z):

 

Anita Bertsch

Amelie & Michael Dangel

Daniel Zauber

Jörg Hochberger

Levent Aksakal

Mario Schneider

Markus Schmid

Maximiliane Kim Hartmann

Michael Freudenberg

Michael Schild

Mustafa Karacizmel

Nihat Ciftci

Oliver Gomez

Pietro Lai

Sanjit Singh

Viktoria Müller

Viktoria Ocker

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