Armut, Begegnung, Nächstenliebe: Erfolgreiches Jubiläum der Ulmer Vesperkirche

Gemeinschaft

Vier Wochen Vesperkirche in der Pauluskirche in Ulm sind schon wieder vorbei. Auch wenn die Armut für eine reiches Deutschland - und ein reiches Ulm - viel zu groß ist, freut sich Pfarrer Peter Heiter über das erfolgreich verlaufene dreißigste Jubiläum.

Die Ulmer Vesperkirche 2025 ist zu Ende gegangen und Pfarrer Peter Heiter zieht eine durchweg positive Bilanz. Vier Wochen lang, von Mitte Januar bis Mitte Februar, war die Pauluskirche in Ulm erneut ein Ort der Begegnung, der Nächstenliebe und der sozialen Hilfe. Das diesjährige dreißigste Jubiläum hat neue Rekorde aufgestellt und dabei viele Menschen unterstützt.

Mit insgesamt 14.400 ausgegebenen warmen Mahlzeiten und mehr als 9.000 Vespertüten wurden in diesem Jahr so viele Menschen versorgt wie noch nie. Pro Tag kamen im Schnitt 700 Besucherinnen und Besucher, um eine warme Mahlzeit zu erhalten, Gemeinschaft zu erleben und Hilfe in vielfältiger Form anzunehmen. Gerade in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten und wachsender sozialer Notlagen in Deutschland wird das Angebot der Vesperkirche immer wichtiger.

Armut in Deutschland – und Ulm

Laut aktuellen Statistiken leben rund 14 Millionen Menschen in Deutschland in Armut oder sind armutsgefährdet. Besonders betroffen sind Alleinerziehende, Rentnerinnen und Rentner sowie Menschen mit geringen Einkommen. Auch in Ulm und Umgebung ist die soziale Ungleichheit spürbar: Die Tafeln sind stark frequentiert, bezahlbarer Wohnraum wird knapp und viele Menschen kämpfen mit finanziellen Engpässen.

Die Vesperkirche ist daher weit mehr als nur eine Suppenküche. Sie bietet neben Mahlzeiten auch Beratungsgespräche, medizinische Versorgung und die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen. In dieser besonderen Atmosphäre entstehen Gemeinschaften, und viele Gäste finden Anschluss an die Gesellschaft.

Auch in diesem Jahr gab es viele bewegende Momente in der Ulmer Vesperkirche. Menschen unterschiedlichster Herkunft und sozialer Schichten kamen zusammen, halfen sich gegenseitig und erlebten gelebte Solidarität. Ehrenamtliche erzählen von Gästen, die sich erstmals wieder wohlfühlen konnten, oder von Menschen, die durch die Gespräche neue Hoffnung gefunden haben. Die Vesperkirche steht für eine heitere, offene und wärmende Gemeinschaft.

Vesperkirche Plus und Benefiz-Konzerte

Nach der erfolgreichen Jubiläumsausgabe ist klar: Die Vesperkirche kehrt natürlich im Januar 2026 wieder zurück. Doch auch bis dahin gibt es in der Ulmer Pauluskirche zahlreiche Angebote für Menschen, die Unterstützung und Gemeinschaft suchen.

Ein Highlight ist die „Vesperkirche Plus“ – ein monatlicher Treff mit Kaffee und Gebäck, der den Geist der Vesperkirche fortführt. Zudem plant die Paulusgemeinde verschiedene Benefizkonzerte, deren Erlöse wieder sozialen Zwecken zugutekommen.

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