Nach der SPD im Sommer beantragt jetzt auch die Ulmer CDU-Gemeinderatsfraktion das Philharmonische Orchester des Ulmer Theaters vom C- zum B-Orchester zu erheben. Sprich: Mehr Geld für mehr Musiker. Dabei geht’s wohl um mindestens 100.000 Euro mehr im Jahr. Auch der Förderverein des Theaters verlangt das schon länger.
Das Thema scheint aus dem OB-Wahlkampf aufgegriffen worden zu sein. Fast alle fünf Kandidierenden haben sich schon dafür ausgesprochen. Es geht dabei auch um das Ansehen der Stadt, denn ein B-Orchester ist prestigeträchtig. Das Theater Ulm bekommt als städtische Kultureinrichtung bereits jährlich über 17 Millionen Euro an Zuschuss. Außerdem investiert die Stadt Ulm rund 50 Millionen Euro in die Modernisierung und den teilweisen Neubau des Ulmer Theaters bis 2027.
Entsprechende Rufe nach einer gewichtigeren Förderung der freien Ulmer Kulturszene wurden bisher allerdings kaum laut, weder von den fünf Kandidierenden zur Ulmer Oberbürgermeisterwahl, dem amtierenden OB oder vom Gemeinderat. Da wird wohl höchstens darüber geflüstert. Und die freie Kulturszene in Ulm ist überraschend groß, wenn man sie sich genauer anschaut. Genauso wie sie vielfältig und wie sie wichtig für das gesellschaftliche Miteinander in der Donaustadt ist, da die Angebote meist auch niederschwelliger sind oder ein breiteres Publikum anziehen.
Zur freien Ulmer Kulturszene zählen Einrichtungen, wie das Ulmer Zelt, das Roxy, die vh ulm oder die Junge Ulmer Bühne, das Theater in der Bastion, das Erste Ulmer Kasperle-Theater, die Strado Compagnia Danza, Jazzkeller Sauschdall, Club Beteigeuze oder Club Action, Übermorgenwelt, KunstWerk, vh ulm oder adk ulm, und noch so einige mehr…
Eine direkte Reaktion aus der freien Ulmer Kulturszene zur laufenden Diskussion: „Wie bitte? Noch mehr Kohle fürs Theater?“