Ulms Polizei-Präsident Weber: "die Region ist nach wie vor sicher!"

Polizeipräsidium Ulm legt Kriminalstatistik vor

Ulmer Polizei legt Statistik vor: "Die Region ist nach wie vor sicher", sagt der Polizeichef. Dennoch stieg die Zahl der Straftaten auf nahezu allen Ebenen.

Die Zahl der Straftaten ist im Bereich des Polizeipräsidiums Ulm im letzten Jahr zwar angestiegen, dennoch lebt es sich in der Region nach wie vor sicher, sagte Polizei-Präsident Bernhard Weber am Mittwoch bei der Vorstellung der Zahlen im Neuen Bau: „Wir haben im Land Baden-Württemberg die viert niedrigste Zahl an Straftaten. Bei 13 Polizeipräsidien im Land. Da kann man schon von einer sicheren Region sprechen“. Zunahmen wurden allerdings in fast allen Bereichen verzeichnet. Deutliche Anstiege gab es insbesondere im Bereich der sogenannten Rohheits-Delikte. Bei etwa der Hälfte der Straftaten gegen das Leben war ein Messer im Spiel. Insgesamt verzeichnet die polizeiliche Kriminalstatistik im Jahr 2022 246 Messerangriffe, 51 mehr als im Jahr zuvor (+26 Prozent). Das Messer sitzt dabei vor allem bei jungen Männern sehr locker. Leider auch traurige Wahrheit: bei einer Messer-Attacke hat das Opfer so gut wie keine Chance. Deswegen sei die Diskussion über Waffenverbote im öffentlichen Raum, die auch das Führen von Messern umfassen, der richtige Ansatz, sagt der Polizei-Chef.

Mehr Kinder-Kriminalität

Weiteres Phänomen, das Polizei-Präsident Weber zu denken gibt: immer mehr Kinder werden zu Tätern. Bisher hatten wir einen Anteil von Kindern unter den Straftätern von 3,8 Prozent, jetzt sind es 5 Prozent, ein Anstieg von rund 30 Prozent. Die Körper-Verletzungs-Delikte, die von Kindern begangen wurden, sind deutlich angestiegen, von 123 auf 177 Taten. Weber spricht von einem gesamtgesellschaftlichen Problem, das uns alle angeht: „Man hat lange von einem Wertewandel gesprochen, auch im Bereich der Aggressions-Delikte gegen Polizeibeamte und Rettungskräfte, da behaupte ich, wir haben hier einen Werteverfall.“

Mehr Hass-Kommentare 

Und auch Hass im Netz hat deutlich zugenommen. Wobei es die Hass-Kriminalität so gar nicht gibt. Das ist ein Konglomerat von verschiedenen Stratatbeständen wie Volksverhetzung, Beleidigung, Ankündigung von Straftaten, und vielem mehr. Hier muss genau hingeschaut werden. Die Ulmer Polizei wertet insbesondere bei besonderen Vorfällen die sozialen Medien aus, auch auf strafrechtliche Relevanz. Über 150 Kommentare und E-Mails wurden allein im Fall Illerkirchberg ausgewertet, sie führten zu 31 Strafanzeigen, um die sich jetzt die Ulmer Staatsanwaltschaft kümmert. Die Polizei will sich dieses Jahr verstärkt um die Sicherheit im Öffentlichen Raum kümmern und hier entsprechende Präsenz zeigen. Weitere Schwerpunkte werden die Themenbereiche Häusliche Gewalt, Straftaten zum Nachteil älterer Menschen und Wohnungseinbruch-Diebstahl sein.

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