Im Unterallgäu können Landwirte, die sich für die Artenvielfalt engagieren und dafür einen höheren Aufwand und Nutzungseinbußen in Kauf nehmen, am Vertragsnaturschutzprogramm teilnehmen und erhalten darüber einen finanziellen Ausgleich.
280 Betriebe bewirtschaften im Unterallgäu mittlerweile rund 1100 Hektar Fläche nach den Vorgaben des Vertragsnaturschutzes. Dies entspricht rund 0,9 Prozent der Landkreisfläche. „Wir würden uns freuen, wenn wir diesen Anteil noch weiter steigern könnten“, sagen Maximilian Simmnacher und Fabienne Finkenzeller von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt.
Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es rund 950 Hektar, 2018 noch 750 Hektar Fläche. Einen entsprechenden Antrag können Landwirte und anerkannte Naturschutzverbände stellen. Landwirte verpflichten sich durch das Vertragsnaturschutzprogramm, fünf Jahre lang die Flächen nach den Vorgaben des Naturschutzes zu bewirtschaften.
Bereits seit 1983 entschädigt der Freistaat Bayern über das Vertragsnaturschutzprogramm Landwirte, die ihre Wiesen und Weiden weniger intensiv nutzen. Die Förderung gleicht den erhöhten Bewirtschaftungsaufwand und Nutzungseinbußen aus. Meist beträgt die Förderung rund 500 Euro pro Hektar. „Honoriert wird im Unterallgäu vor allem eine spätere Mahd, damit die Wiesenblumen blühen und auch aussamen können“, erklärt Simmnacher. „Weil sich die Landwirte bereiterklären, auf Dünger zu verzichten und die Flächen später zu mähen, erhöht sich die Pflanzen- und Insektenvielfalt auf den Wiesen.“
Ab 11. Januar bis 26. Februar können die Anträge abgeschlossen werden.