Varta wächst schwächer als erwartet

Der Batteriekonzern Varta aus Ellwangen (Ostalbkreis) hat im ersten Halbjahr eine Atempause vom rasanten Wachstum der vergangenen Jahre eingelegt.




Das hatte Vorstandschef Herbert Schein bereits nach den etwas mauen Zahlen zum Jahresstart angekündigt. Allerdings fiel das Wachstum bei Umsatz und Gewinn nun etwas schwächer aus als von Analysten erwartet.

Konzerngewinn gesteigert

Der Umsatz legte im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,8 Prozent auf 397,6 Millionen Euro zu, wie das MDax-Unternehmen am Freitag in Ellwangen mitteilte. Bereinigt um Sondereffekte sowie vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erhöhte sich der Gewinn um 10 Prozent auf 112,3 Millionen Euro. Varta steigerte den Konzerngewinn unter dem Strich um gut 14 Prozent auf 45,6 Millionen Euro.

Das Unternehmen hatte nach dem rasanten Wachstum der Vorjahre bereits darauf eingestellt, dass es dieses Jahr nicht ganz so kräftig weitergehen dürfte – und zudem der Schwung erst im zweiten Halbjahr kommen soll. «Unsere Planungen gehen voll auf», bestätigte Vorstandschef Herbert Schein die Jahresprognose.

Fokus auf Knopfzellen

Varta ist insbesondere stark bei Lithium-Ionen-Knopfzellen für die immer beliebteren kabellosen Kopfhörer, aber auch für Hörgeräte. Allerdings hat der Konzern mit 4 600 Mitarbeitern auch Haushaltsbatterien mit dem Markennamen Varta seit Anfang 2020 wieder im eigenen Haus und rechnet sich mit Batteriezellen für Elektroautos wachsende Chancen aus. Zudem produziert Varta Wallboxen und andere Energiespeicher.

Muss Varta Federn lassen?

Anleger fürchten insbesondere, dass Varta bei seinem hohen Marktanteil für Kopfhörer-Akkus künftig Federn lassen muss, weil asiatische Produzenten bei Kunden Anklang finden. Mit Samsung schloss Varta längerfristige Verträge, und auch bei Apple und seinen iPhone-Airpods gilt der Konzern weiter als Zulieferer. Die beiden Smartphone-Riesen machen mit ihren Kopfhörern für die Handys einen großen Anteil des Weltmarkts aus. Varta baut die eigenen Produktionskapazitäten dementsprechend auch aus.

Das könnte Dich auch interessieren

14.03.2024 Nach Cyberattacke arbeitet Varta wieder Aufträge ab Rund einen Monat nach der Cyberattacke auf den Batteriehersteller Varta aus Ellwangen (Ostalbkreis) sind große Teile der Produktion wieder angelaufen. Auch ein Großteil der Mitarbeiter an den Standorten in Deutschland sei wieder im Dienst, sagte ein Sprecher des Unternehmens. «Wir sind dabei, Kundenaufträge abzuarbeiten.» Doch der Angriff werde das Unternehmen noch eine Weile beschäftigen. Inwiefern sich 12.04.2024 Krise bei Batteriehersteller Varta verschärft sich - Aktie stürzt ab Der kriselnde Batteriekonzern Varta ruft bei seinen Geldgebern erneut um Hilfe. Ein Einbruch der Nachfrage, billige Angebote der Konkurrenz aus Asien und ein Cyberangriff werfen das Unternehmen bei seiner Sanierung zurück. Das Konzept aus dem vergangenen Sommer sei «nicht mehr angemessen», um bis Ende 2026 wie geplant auf einen profitablen Wachstumskurs zurückzukehren, teilte Varta am Donnerstagabend in Ellwangen mit. 28.03.2024 Schwäbisch Gmünd: Reizgasaustritt in Einkaufszentrum Zwei Unbekannte seien beim Sprühen von Pfefferspray im Einkaufszentrum gesehen worden, sagte eine Polizeisprecherin heute. Bei dem Vorfall am Mittwochabend wurden 19 Menschen leicht verletzt und das gesamte Gebäude wurde laut Polizei evakuiert. Die Verletzten wurden vor Ort untersucht, mussten demnach aber nicht ins Krankenhaus. 14.03.2024 LGS 2030: Plötzlich fehlen Ulm 63 Millionen Euro Die Landesgartenschau 2030 in Ulm ist endgültig beschlossen. Der Gemeinderat hat dafür gestimmt. Laut der Südwest Presse gibt es jetzt allerdings ein dickes Geldproblem: es fehlen 63 Millionen Euro, wie die Zeitung schreibt. Dieses Geld sollte eigentlich von den SWU quasi abgezwackt werden. Die 63 Millionen Euro lagen auf einer Art Sparbuch, deponiert in Form von