Warnstreik auch in der kommenden Woche

Tarifrunde öffentlicher Dienst

In der Tarifrunde der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes werden in der kommende Woche die Warnstreiks ausgeweitet. Am Montag wird es in den Städten Mutlangen, Schwäbisch Gmünd und Ulm zu weiteren Arbeitsniederlegungen kommen.

Die Warnstreiks der Beschäftigten im öffentlichen Dienst werden in der kommenden Woche ausgeweitet. Das teilt die Gewerkschaft ver.di mit.

Im ver.di Bezirk Ulm-Oberschwaben sind jeden Tag weitere Städte betroffen. In Ulm werden auch am Montag Teile der Stadtverwaltung in den Warnstreik gerufen und die Streikwelle wird dann auch Schwäbisch Gmünd erreichen. „Das beschämende Angebot der Arbeitgeber bringt bei den Betroffenen das Fass zum Überlaufen“, berichtet Maria Winkler, Geschäftsführerin der ver.di in Ulm von der Stimmung an der Basis.

Hier wird gestreikt

Ulm. Auch die Stadt Ulm wird in der kommenden Woche weiter von Arbeitsniederlegungen städtischer Beschäftigter betroffen sein. Am Montag wird erstmals ein Verwaltungsbereich betroffen sein: die IT-Mitarbeiter werden zum Warnstreik aufgerufen und unterstützen damit die ver.di Forderung nach einer Erhöhung der Entgelte um einen monatlichen Mindestbetrag. Bei der Stadt Ulm besteht unter den Beschäftigten eine hohe Solidarität zwischen den verschiedenen Berufsgruppen. Solche mit mittleren und höheren Einkommen machen sich stark für die Kollegen in unteren Entgeltgruppen. Und wenn es darauf kommt „kämpfen alle gemeinsam Seite an Seite“ so wie in dieser Tarifrunde, betont Maria Winkler.

Schwäbisch Gmünd. Am Montag sind ab 7 Uhr die Beschäftigten der städtischen Baubetriebe in Schwäbisch Gmünd zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Maria Winkler rechnet mit einer hohen Beteiligung, denn gerade in den handwerklichen Berufen arbeiten die Menschen hart und dennoch liegt deren Lohn in den unteren Entgeltgruppen. Die letzte Lohnerhöhung von 1,8 % war im April 2022, seit diesem Tag sind die Preise explodiert und vielen reicht das Geld nicht mehr bis zum Monatsende. „Die Beschäftigten brauchen jetzt eine deutliche Erhöhung ihrer Tabellenlöhne und nicht erst im Herbst“, gibt Maria Winkler die Erwartungshaltung wieder. Die Streikenden werden um 8:10 Uhr nach Mutlangen fahren um dort mit dem ebenfalls zum Warnstreik aufgerufen Personal der OP/Anästhesie Abteilung an einer Kundgebung vor der Stauferklinik teilzunehmen.

Mutlangen. ver.di ruft an der Stauferklinik die Beschäftigten der Abteilung OP/ Anästhesie am Montag zu einem ersten Warnstreik auf. Mit Beginn der Frühschicht bis zum Ende der Spätschicht werden nur Notfall-Operationen durchgeführt, das normale OP-Programm findet nicht statt. Dennoch besteht keine Gefahr für die Bürger oder Patienten. ver.di hat mit dem Arbeitgeber eine Notdienstvereinbarung abgeschlossen, die für eventuelle Notfälle eine ausreichende Personalbesetzung im OP vorsieht. „Das arbeitgeberseitig geforderte Sonderopfer für Beschäftigte an den kommunalen Krankenhäusern bedarf einer klaren Antwort der Betroffenen“, begründet Maria Winkler die frühe Einbeziehung der Kliniken in die Tarifauseinandersetzung. Um 8:30 Uhr findet vor dem Haupteingang eine Protestkundgebung statt an der auch die Beschäftigten des städtischen Baubetriebs aus Schwäbisch Gmünd teilnehmen werden

Zusammenfassung der Termine

Zum Hintergrund

ver.di fordert in der laufenden Tarifrunde für die 2,5 Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen eine Erhöhung der Entgelte um 10,5 Prozent, mindestens 500 € monatlich sowie für die Auszubildenden 200 € mehr. Im ver.di Bezirk Ulm-Oberschwaben sind rund 25.000 Tarifbeschäftigte in Verwaltungen, Krankenhäusern, Bauhöfen, Kindertagesstätten, Kultureinrichtungen, Energiebetrieben und im Nahverkehr betroffen. In der zweiten Verhandlungsrunde am 22./23. Februar 2023 haben die öffentlichen Arbeitgeber ein völlig unzureichendes Angebot vorgelegt. Bei einer Laufzeit von 27 Monaten läge die reale Steigerung bei 5,14 % – durch die Erhöhung der Jahressonderzahlung werden hohe Einkommen überproportional (7,9 %) bedacht. Am 27. März 2023  beginnt in Potsdam die dritte Verhandlungsrunde.

 

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