Warnstreik bei der Heidenheimer Verkehrsgesellschaft

Busse bleiben 48 Stunden im Depot

Mit deutlichen Einschränkungen im Nahverkehr muss im Stadtgebiet Heidenheim am Donnerstag und Freitag vor Pfingsten gerechnet werden.

Die Beschäftigten der Heidenheimer Verkehrsgesellschaft (HVG) werden von der Gewerkschaft ver.di zu einem zweitägigen Warnstreik aufgerufen. Davon betroffen ist der gesamte Stadtverkehr in Heidenheim. Die Arbeitgeber hatten in der dritten Verhandlungsrunde kein neues Angebot vorgelegt, „und ihr Angebot aus der zweiten Verhandlungsrunde nur schön geredet“, so Maria Winkler, Geschäftsführerin des ver.di Bezirk Ulm-Oberschwaben. „Jetzt erhöhen wir den Druck und daher rücken die Busse 48 Stunden nicht aus.“

Mit Beginn der Frühschicht am Donnerstag 25. Mai sind die Beschäftigten der Heidenheimer Verkehrsgesellschaft zum Warnstreik aufgerufen. Das Fahrpersonal wird sich nach Einschätzung des ver.di Bezirks in sehr hohem Umfang beteiligen. Um 7:30 Uhr treffen sich die Streikenden am ZOH in Heidenheim. Dort werden die Fahrgäste von dem Ausstand und dessen Hintergründe informiert. „Die Preissteigerung hat die Löhne mächtig strapaziert, nochmals Reallohnverlust für 24 Monate wird nicht hingenommen“, erläutert Maria Winkler. „Die Missachtung der Not bei den eigenen Beschäftigten hat nun Konsequenzen.“

Allein im privaten Omnibusgewerbe im Land werden bis 2030 mehrere Tausend Fahrerinnen und Fahrer fehlen. Wenn Arbeitgeber im Ernst glauben, mit Einstiegsgehältern von weniger als 3.000 Euro im Monat die Fachkräftelücke schließen zu können, „dann muss das noch vorhandene Fahrpersonal die Arbeitgeber wachrütteln“, so Maria Winkler. Sie bedauert, dass den Fahrgästen ein zweitägiger Streik zugemutet werden muss – die Haltung des Arbeitgeberverbandes WBO “braucht eine deutliche Antwort“.

Hintergrundinformation

Von den Entgeltverhandlungen für das private Omnibusgewerbe zwischen ver.di und dem Arbeitgeberverband von Baden-Württemberg WBO sind rund 9.000 Beschäftigte betroffen.

ver.di fordert eine Erhöhung des monatlichen Entgelts um mindestens 500 Euro sowie der Auszubildendenvergütungen von mindestens 250 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Friedenspflicht endete am 30. April. Eine dritte Verhandlungsrunde war am 20. Mai, die vierte Verhandlungsrunde ist für 30. Mai verabredet.

Die Arbeitgeber haben in der dritten Verhandlungsrunde ihr Angebot aus der zweiten Runde erneut angeboten: eine Entgelterhöhung von 3,5 Prozent ab Oktober 2023 und weitere 5 Prozent ab Oktober nächsten Jahres. Zusätzlich wird ein steuerfreier Inflationsausgleich in Höhe von 2.250 € ab Juli 2023 und dann gestückelt auf 16 Monate in Aussicht gestellt.

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