Wegen Corona: Liqui Moly zahlt Erschwerniszulage

Das ist der nächste (positive) Paukenschlag bei Liqui Moly…

Der Ulmer Schmierstoffhersteller zahlt allen Mitarbeitern eine Corona-Erschwerniszulage in Höhe von 500 Euro als Nachschlag zum bereits erhaltenen Trostpflaster in Höhe von 1.000 Euro. Liqui Moly möchte sich dafür bei den Mitarbeitern bedanken und ihnen die finanziellen Sorgen abnehmen.

„Es ist kein Trostpflaster, es ist keine Prämie, schon gar kein Bonus – es ist eine Erschwerniszulage“ , schreibt der Firmenchef in einer Mail an seine Mitarbeiter.

Zusätzlich hatte Geschäftsführer Prost erst letzte Woche bekannt gegeben, dass er fürs Erste auf sein eigenes Gehalt verzichte, um so die Arbeitsplätze seiner Angestellten sichern zu können.

Auf der Website schreibt Firmenchef Ernst Prost:

Liebe Mitunternehmer, 

liebe Kolleginnen und Kollegen, 

das Bundesfinanzministerium war so freundlich und erlaubt Unternehmen ihren Arbeitern und Angestellten in Zeiten von Corona eine extra Finanzspritze zukommen zu lassen. Bis zu 1500 Euro – und zwar steuerfrei!!! Das heißt, dass wir die 1000 Euro, die ich Ihnen ja bereits mit der letzten Gehaltsabrechnung noch brutto zukommen lassen habe, bei der nächsten Abrechnung zurück rechnen, so dass Sie auch die Steuer wiederbekommen. Das ist schon mal eine sehr gute Nachricht. Jetzt packe ich kurz vor Ostern, dem Fest der Auferstehung und des Friedens – salopp gesagt – noch einmal einen obendrauf und lasse Ihnen mit der nächsten Gehaltsauszahlung weitere 500 Euro zukommen. Dieses Mal brutto für netto – Juhuu! Herrn Scholz sei Dank…  

Es ist kein Trostpflaster, es ist keine Prämie, schon gar kein Bonus – es ist eine Erschwerniszulage. Vor allem für die Kolleginnen und Kollegen, die keine Möglichkeit haben von zu Hause aus zu arbeiten, sondern nach wie vor zu uns in die Fabrik, ins Labor und in den Versand zum Arbeiten kommen müssen. Das ist in diesen Tagen und unter diesen Umständen nicht einfach.

Und deshalb freue ich mich umso mehr Ihnen wenigstens finanzielle Sorgen abnehmen zu können. Sie haben es sich verdient! Sie leisten zur Zeit einen Bomben Job! Selbstverständlich denke ich dabei auch an unsere Vertriebsmannschaften in den Ländern, in denen eine Ausgangssperre oder Ähnliches verhängt wurde. Ein paar hundert Verkäufer, die zwar nach wie vor zu Hause am Telefon höchst diszipliniert und voller Ehrgeiz ihr Bestes geben und um jeden einzelnen Kunden kämpfen, aber aufgrund wegbrechender Aufträge und darniederliegender Geschäfte natürlich auch Provisionseinbußen zu verzeichnen haben. Der konkrete Plan hierzu heißt: Nach der Krise wieder alles aufholen an Umsätzen, Erträgen und auch Provisionen, was wir jetzt zur Zeit nicht realisieren können.  

Es ist ja nach wie vor mein Ehrgeiz kein Kurzarbeitergeld vom Staat beziehen zu müssen. Sind ja auch nichts anderes als Steuergelder, die hier zum Einsatz kommen. Wir überlassen dieses sinnvolle Instrument zur Arbeitsplatzsicherung lieber den Unternehmen, die es wirklich dringend brauchen. Davon wird es einige geben und nicht zu wenig. Genauso sicher wird es aber auch die eine oder andere Schlaumeier-Firma geben, die jetzt ganz geschickt ihre Personalkosten auf die Allgemeinheit abwälzt – ohne dass dies wirklich der wirtschaftlichen Not geschuldet ist.

Wir selbst sind nach wie vor in der glücklichen Lage aus eigener Kraft zu überleben. Logisch, dass auch unsere Gewinne wie Eis in der Sonne schmelzen und wir auch unsere Reserven aus erfolgreichen Jahren mit üppig sprudelnden Gewinnen anpacken müssen. Dann ist es halt jetzt so. Aber ich möchte jetzt nicht zu denen gehören, die in guten Zeiten die Gewinne privatisieren und in schlechten Zeiten die Verluste sozialisieren. Ich bin mir sicher auf diesem, unserem Wege werden wir nicht nur halbwegs unbeschadet durch die Krise kommen, sondern auch noch ehrenhaft und hoch erhobenen Hauptes! Auch das ist mir wichtig.  

So, nun wünsche Ihnen nochmals ein schönes Wochenende und grüße Sie nach wie vor in Dankbarkeit und Demut . 

Ihr Ernst Prost 

 

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