Wer eine neue Frauenarztpraxis sucht, muss oft zahlreiche Stellen abtelefonieren, bevor ein Termin frei ist. Auch in Kliniken sind die Wartezeiten auf Untersuchungen oder Operationen häufig lang.
Um die Versorgung langfristig zu sichern, haben sich nun sechs Kliniken und Praxen in Ulm, Neu-Ulm, dem Alb-Donau-Kreis und dem Allgäu zum länderübergreifenden Weiterbildungsverbund „NextGen Gyn“ zusammengeschlossen. Ziel ist es, jungen Ärztinnen und Ärzten eine moderne, strukturierte Facharztweiterbildung direkt in der Region zu ermöglichen.
Mit dabei sind:
die Frauenklinik der Donauklinik Neu-Ulm
die Frauenklinik des Alb-Donau Klinikums Ehingen
die Universitätsfrauenklinik Ulm
die Praxis von Dr. Sabine Ladenburger-Strauß in Senden
die Praxis Dr. Hiltmann-Frick und Kollegen in Ulm
die Praxis Allgäusono in Memmingen
„NextGen Gyn verbindet das Beste aus Klinik und Praxis – die breite Ausbildung im Krankenhaus mit der persönlichen Betreuung in der Praxis. So machen wir die Weiterbildung attraktiver und gewinnen Fachkräfte für unsere Region“, erklärt Initiatorin Dr. Sabine Ladenburger-Strauß. Der Verbund wird von der Bayerischen Landesärztekammer fachlich und organisatorisch unterstützt. Geplant ist eine Rotation zwischen stationärem und ambulantem Bereich – von Geburtshilfe und Krebsvorsorge bis hin zu onkologischen Eingriffen. Die jungen Ärztinnen und Ärzte profitieren von klaren Strukturen: nur eine Bewerbung, durchgehende Anstellung, ein fester Fahrplan und die Möglichkeit, eigene Schwerpunkte zu setzen.
Auch die beteiligten Kliniken sehen Vorteile. „NextGen Gyn wird die nächste Generation junger Gynäkologen in der Region hervorbringen. Für uns ist das ein Gewinn – weil es die Zusammenarbeit zwischen Klinik und Praxis stärkt“, sagt Prof. Florian Ebner, Chefarzt der Frauenklinik Ehingen. Startschuss für den Verbund ist am 1. Oktober 2025 – dann wird die erste Weiterbildungsstelle besetzt. Weitere Plätze sollen folgen.