Der Alb-Donau-Kreis treibt den Ausbau der Windkraft voran. Wie das Landratsamt mitteilt, sind bis zum 30. Juni insgesamt 27 Anträge für 119 neue Windräder eingegangen. Sechs dieser Anlagen wurden bereits genehmigt – sie liegen in Gebieten, die als Vorrangflächen für Windenergie vorgesehen sind.
Ermöglicht wird das schnelle Vorgehen durch eine bundesweite Regelung: Wer bis Ende Juni 2025 einen Antrag stellt, kann unter bestimmten Voraussetzungen auf Umweltverträglichkeits- und Artenschutzprüfungen verzichten – sofern das Gebiet bereits als Vorrangfläche ausgewiesen ist. Ziel ist es, die Energiewende zu beschleunigen.
Allerdings ist bei vielen Anträgen noch unklar, ob sie tatsächlich umgesetzt werden. „Ein Großteil der Vorhaben liegt außerhalb aktuell gültiger Vorranggebiete“, heißt es aus dem Landratsamt. Für diese Projekte könne es Genehmigungen erst geben, wenn der neue Regionalplan beschlossen ist – frühestens 2026. Außerdem gibt es Überschneidungen bei Flächen und mögliche Konflikte etwa durch Lärmgrenzwerte.
Landrat Heiner Scheffold betont die Bedeutung des Ausbaus: „Der steigende Strombedarf durch Elektromobilität, Digitalisierung und Wärmepumpen stellt uns vor große Herausforderungen. Der zügige Ausbau erneuerbarer Energien ist entscheidend für eine sichere und klimafreundliche Energieversorgung in der Region.“