Wohnmobil überschlägt sich - zehn Verletzte

Zehn Verletzte, ein zerstörtes Wohnmobil und drei weitere schwer beschädigte Autos sind die Bilanz eines Verkehrsunfall am Samstagnachmittag südlich von Neu-Ulm.

Nach ersten Ermittlungen der Polizei war der 37-jähriger Fahrer eines VW Sharan gegen 13 Uhr in nördlicher Richtung unterwegs, als er südlich von Holzschwang auf gerader Strecke plötzlich auf das Bankett und beim Gegenlenken in den Gegenverkehr kam. Ob seine Alkoholisierung den Unfall verursacht hat, versucht die Polizei zu klären. Der Fahrer eines entgegenkommenden Wohnmobils konnte nicht mehr ausweichen und es kam zum Zusammenstoß, durch den sich das Wohnmobil überschlug. Außerdem wurden zwei Audis, die wohl hinter dem Unfallverursacher unterwegs waren, durch die schleudernden Fahrzeuge schwer beschädigt.

Wohnmobil landet in entgegengesetzter Richtung

Nach dem Überschlag landete das Wohnmobil entgegen der ursprünglichen Fahrtrichtung wieder auf den Rädern, der abgerissene Aufbau lag daneben. Im Auto des Unfallverursachers wurden eine Person schwerverletzt und eine mittelschwer verletzt, beide waren nicht angeschnallt. Die vier Insassen im Wohnmobil wurden wie durch ein Wunder nur leicht verletzt, auch vier weitere Unfallbeteiligte in den anderen Autos wurden leicht verletzt.

Trümmer auf 150 Metern Strecke

Da die ersten Anrufer beim Notruf von einer eingeklemmten Person berichteten, kamen insgesamt rund 30 Feuerwehrleute an die Unfallstelle, außerdem vier Rettungswagen, zwei Notärzte und ein Einsatzleiter des Rettungsdienstes. Die Besatzungen mehrerer Streifenwagen befragten die Unfallbeteiligten und sicherten die Spuren an der Unfallstelle. Das Trümmerfeld war rund 150 Meter lang, es lagen die zwei Vorderräder von zwei verschiedenen Autos auf der Fahrbahn. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft kam ein Sachverständiger für Unfallanalytik an die Unfallstelle, um den genauen Unfallablauf festzustellen. Die Feuerwehr holte die Gasfalsche aus den Trümmern des Wohnmobils und stellte sie in sicherere Entfernung ab. Danach konnte die Familie, die in dem Wohnmobil unterwegs war mit Unterstützung von Polizisten und Feuerwehrleuten ihre Wertsachen aus den Trümmern bergen.

Zehn Verletzte

Bei dem Verkehrsunfall wurden insgesamt zehn Personen verletzt. Alle mussten in Krankenhäusern versorgt werden. Unter den zehn Verletzten befand sich eine schwer und eine mittelschwer verletzte Person. Die schwerverletzte als auch mittelschwerverletzte Person saßen im verursachenden Fahrzeug und waren beide nicht angeschnallt. Die Straße war bis in die Abendstunden gesperrt.

Urlaubsfahrt nach Italien zu Ende

Die Urlauber aus Brandenburg waren auf dem Weg nach Genua, dort war die Fährpassage nach Sardinien bereits gebucht. Von der Autobahn 7, die in Sichtweite der Unfallstelle ist, fuhren sie kurz ab, um in Senden einen Corona-Schnelltest mit dem noch nicht geimpften Sohn zu machen. Nur wenige Minuten später wurden sie auf dem Weg Richtung Urlaub in den Unfall verwickelt.

Unfallfahrer betrunken und ohne Führerschein

Bei der Unfallaufnahme bemerkten die Beamten der Polizeiinspektion Neu-Ulm beim Unfallverursacher eine Alkoholisierung, die so hoch war, dass nach dem Atemalkoholtest noch eine Blutentnahme angeordnet wurde. Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist der Fahrer nicht in Besitz einer für Deutschland gültigen Fahrerlaubnis. Die Polizei eröffnete ein Strafverfahren gegen ihn. Der Halter des Autos, das der Unfallverursacher fuhr, war ebenfalls mit im Fahrzeug und blieb unverletzt. Gegen ihn wird nun wegen des Ermächtigen zum Fahren ohne Fahrerlaubnis ermittelt.

Ebenfalls Betrunkener will Unfallfahrer abholen

Ein Arbeitskollege des unverletzten Halters kam mit einem anderen Fahrzeug an die Unfallstelle, um den Mann abzuholen. Beim Abholer bemerkten die Polizisten ebenfalls Alkoholgeruch und konnten einen Atemalkoholwert von mehr als 1,1 Promille feststellen. Daher folgte auch bei ihm eine Blutentnahme. Daneben entstand noch der Verdacht einer Drogenbeeinflussung. Seine Fahrerlaubnis wurde sichergestellt, das Auto blieb an der Unfallstelle stehen.

Großer Schaden

Die Trümmer des Wohnmobils mussten von einem Abschleppunternehmen eingesammelt werden, die Feuerwehr reinigte die Fahrbahn, die Straße musste bis in den Abend gesperrt bleiben. Den Sachschaden gibt die Polizei mit etwa 100 000 Euro an.

Text/Foto: Thomas Heckmann

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