Ulmer B10: Lkw brennt im Berufsverkehr

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Thomas Heckmann

Verkehrschaos durch Sperrungen

Rund sechs Stunden musste am Freitag die Bundesstraße 10 nördlich von Ulm gesperrt werden – ein brennender Lastwagen blockierte die Straße. Kurz vor neun Uhr morgens war der Sattelzug auf der B10 von Neu-Ulm kommend im Westringtunnel unterwegs. Dort machten ihn andere Verkehrsteilnehmer mit Hupe und Lichthupe auf den Rauch aufmerksam, der aus seinem Auflieger quoll.

Fahrer reagiert geistesgegenwärtig

Der Fahrer blieb besonnen und gab Gas, um so schnell wie möglich aus dem Tunnel zu kommen – vor allem, um nicht im Tunnel stehen zu bleiben. Gleichzeitig rief er über den Notruf 112 bei der Feuerwehr an, um den Brand zu melden. Der Disponent lotste den brennenden Lkw noch weiter nach Norden aus der Stadt heraus, damit er nicht neben einer Tankstelle oder auf einer Brücke zum Stehen kommt. Mittig zwischen der Stadtgrenze und dem Lehrer-Tal-Tunnel stellte der Mann den Sattelzug mit der brennenden Fracht ab. Er kuppelte die Sattelzugmaschine ab und brachte sie in sichere Entfernung.

Feuerwehr sieht Rauchsäule schon von der Wache

Die Feuerwehr war da bereits auf dem Weg zum Einsatz – die Einsatzkräfte konnten schon von der Wache aus die Rauchsäule erkennen und erhöhten die Alarmstufe. Bis die Feuerwehrleute auf der B10 eintrafen, schlugen bereits Flammen aus dem Dach des Sattelaufliegers. Die anfangs tiefdunkle Rauchsäule zog über den Kienlesberg in Richtung Nordosten und war auch noch in zehn Kilometern Entfernung deutlich zu sehen.

Löschwasser aus dem Tankzug

Um ausreichend Löschwasser vor Ort zu haben, wurde auch der Tankzug der Ulmer Feuerwehr alarmiert, der 25.000 Liter Wasser transportiert. Insgesamt zehn Fahrzeuge mit 40 Feuerwehrleuten waren im Einsatz – darunter auch die Drehleiter, um den Brand von oben löschen zu können.

Elektroschrott fängt Feuer

Vermutlich durch eine Selbstentzündung war der Elektroschrott auf der Ladefläche in Brand geraten. Um das Feuer zügig ablöschen zu können, wurde Schaummittel beigemischt, damit das Löschwasser mit weniger Oberflächenspannung besser in den Schrott vordringen kann. Zusätzlich wurden Löcher in die Seitenwand des Lastwagens geschlagen, um mit einer Löschlanze in tiefere Regionen der Ladung zu gelangen. Die Bemühungen der Feuerwehr zeigten schnell Erfolg.

Technisches Hilfswerk hilft beim Entladen

Um auch letzte Glutnester ablöschen zu können, wurde entschieden, den Sattelauflieger vor Ort zu entladen. Das Technische Hilfswerk war dazu mit einem Bagger vor Ort – auch unter Atemschutz wurde gearbeitet. Der Elektroschrott konnte dann mit einem Greifarm auf mehrere Ersatz-Lastwagen umgeladen werden. Mit einer Wärmebildkamera wurde dabei die Temperatur der Ladung ständig kontrolliert und zu warme Teile sofort mit Löschwasser gekühlt.

Lange Staus und Umweltschutzmaßnahmen

Während der eigentlichen Löscharbeiten musste die B10 in beiden Richtungen zwischen der Stadtgrenze und dem Berliner Ring voll gesperrt werden. Es bildeten sich lange Staus auf den Umleitungsstrecken. Aus Richtung Süden stand der Verkehr auf rund fünf Kilometern, und auch auf zahlreichen innerstädtischen Straßen herrschte Stillstand. Von Ulm-Lehr über den Lehrer-Tal-Weg zum Blaubeurer Tor zeigten die Navigationssysteme einen Zeitverlust von rund einer Stunde an. Während der Bergungsarbeiten wurde die Fahrtrichtung Neu-Ulm wieder freigegeben.

Die städtischen Entsorgungsbetriebe sammelten mit einer Kehrmaschine den Löschschaum auf, ein Saugwagen nahm Löschwasser auf, damit es zu keiner Umweltgefährdung kommt. Nach knapp sechs Stunden war die Unfallstelle geräumt, die Stauungen lösten sich zügig auf. Angaben zur Schadenhöhe hatte die Polizei noch nicht gemacht.

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