Lieber Micha,

es fühlt sich surreal an. Während wir diese Zeilen schreiben, haben wir noch nicht verstanden, dass du nun an einem anderen, garantiert friedlicheren, Ort bist. Wie du uns bereichert hast, lässt sich nicht in Worten ausdrücken. Es ging weit über eine normale Kollegialität hinaus. Du warst ein Freund.

Wer dich das erste Mal kennenlernen durfte war manchmal etwas irritiert. Deine "bruddlige" Art und dein trockener Humor ließ so einige neue Kollegen verzweifeln, wenn ihr erster Weg im Sender in dein Büro führte, damit du ihnen eine E-Mail-Adresse anlegst. Aber das war nur der erste Eindruck. Sobald man dich näher kannte, warst du der beste Kollege, der beste Freund, den man sich vorstellen konnte. Auch bei den "dümmsten" technischen Problemen (und davon hatten wir Redakteure so einige) bliebst du gelassen und hast uns mit deiner ruhigen, unaufgeregten Art geholfen. Egal ob an Wochenenden, Feiertagen oder spät in der Nacht, wir konnten dich immer anrufen.

Selbst zuletzt, mit fortschreitender Krankheit, warst du immer für uns da. Und genau das beschreibt dich am besten: In einer Zeit, in der eigentlich andere für dich da sein sollten, warst du es, der half, Trost spendete und uns an deinem großen Herzen hast teilhaben lassen.

Du warst so viel mehr als unser Techniker, Systemadministrator oder "Brandlöscher". Du warst unser Freund. Du warst der Grund, warum so viele Menschen überhaupt DONAU 3 FM hören konnten. Dein Vermächtnis geht weit über die Technik dieses Senders hinaus. Es steckt in den Ohren und Köpfen von Hunderttausenden in ganz Schwaben.

Viele Kollegen kanntest du bereits Jahrzehnte. Die Radioszene ist klein. Und heute sind die Gedanken deiner Kollegen - egal welchen Senders - bei dir und deinen Hinterbliebenen.

Das Leben ist unfair. Was dir passiert ist, war nicht fair. Es war zu früh. Wir werden dich vermissen. Wir werden dein Andenken ehren und wir werden deiner Familie so gut helfen, wie es uns möglich ist.

 

Walhalla kommt, Micha! Trink dein Met und mache es dir dort gemütlich.