Neu-Ulm: Konjunkturumfrage bringt positives Ergebnis

Branchenmix der Region als Vorteil

Sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Erwartungen an Investitionen steigen im Vergleich zum Jahresbeginn in der Neu-Ulmer Wirtschaft deutlich an. Die Unternehmen der aus Produktion, Handel und Dienstleistungen blicken optimistischer in die Zukunft als noch zum Jahresbeginn.

Vertrauen in die neue Regierung

Ein wichtiger Faktor ist dabei die neue Bundesregierung. „Die Wirtschaft in Neu-Ulm geht in Vorleistung. Nun ist es die Aufgabe der neuen Bundesregierung diesen Vertrauensvorschuss durch eine wirtschaftsfreundliche Politik aufzugreifen und zu verstärken“, fordert IHK-Regionalvorsitzender Gerd Stiefel. Der Wachstumsindex in Neu-Ulm steigt um 22 Punkte auf 116, über 100 Punkte bedeuten wirtschaftliches Wachstum. Durch die schwierige weltpolitische Lage war dieser Wert zuletzt oft unter der Marke geblieben.

Unternehmen wollen wieder mehr investieren

Aber die Wirtschaft gewöhne sich langsam an die Unsicherheiten der Kriege und der Trump-Regierung, so Stiefel weiter. Der besondere Unternehmensmix in der Region mit vielen unterschiedlichen Branchen und inhabergeführten Unternehmen könne viele Unwägbarkeiten auffangen. Daher schneidet die Region auch im Vergleich zum bayerisch-schwäbischen Konjunkturindex von 104 Punkten überdurchschnittlich ab. Auch bei den geplanten Investitionen geht es wieder voran, wie Stiefel erklärt: „Es kommen durch die neue Regierung einige Zulagen oder Abschreibungsmöglichkeiten, deswegen werden die Investitionstätigkeiten zunehmen. Da wird natürlich auch ins Ausland investiert, aber ich denke, dass jeder zweite Euro hierbleiben wird.“

Weiterhin einige Risikofaktoren

Nach wie vor steht die Wirtschaft aber auch vor Herausforderungen. Oliver Stipar, IHK-Regionalgeschäftsführer, sieht den Abwärtstrend gestoppt, jubelt aber noch nicht wirklich: „Starkes Wachstum bedeutet das Ergebnis noch nicht. Zwar sind die Energie- und Rohstoffpreise etwas runter gegangen, wir haben aber weiterhin Probleme bei den Arbeitskosten, beim Fachkräftemangel und mit der aktuellen Zollpolitik aus den USA.“

Günzburg fällt ab

Auch die Region Günzburg war Teil der Umfrage, hier bildet sich ein anderes Stimmungsbild ab. Der Konjunkturindex geht hier nur um 4 Punkte auf exakt den Grenzwert von 100 Punkten nach oben. Damit liegt die Region im gesamtschwäbischen Vergleich zu 104 Punkten etwas unter dem Durchschnitt. Stipar begründet diese Abweichungen unter anderem mit dem nach wie vor erheblichen Kostendruck auf die zahlreichen energieintensiven produzierenden Unternehmen vor Ort und den schwachen Wachstumsimpulsen im In- und Ausland in den zurückliegenden Monaten.

 

Ein Aufbruchssignal hat die Wirtschaft zumindest in Neu-Ulm nun gegeben, was tatsächlich dabei herauskommt, lässt sich vermutlich erst im Herbst 2025 sagen. Dann führt die IHK Schwaben die nächste Konjunkturumfrage durch.

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