Das Angebot
Die interdisziplinäre Frühförderstelle ist eine Anlaufstelle für Familien, die sich in Bezug auf die Entwicklung ihres Kindes unsicher sind oder sich Sorgen machen. Sie berät seit Juli 2024 Eltern und bietet vielfältige Therapieformen für Kinder von null Jahren bis zum Schuleintritt an.
Heilpädagogische, logopädische, ergotherapeutische und physiotherapeutische Fachkräfte sind unter einem Dach vereint und arbeiten Hand in Hand mit den Familien. Dieses Angebot gab es in dieser Form bisher in Ulm nicht. Eltern können sich direkt, kostenfrei und ohne Überweisung eines Arztes an die Frühförderstelle wenden.
Wir haben den Bedarf in Ulm erkannt und freuen uns, die Kinder und Familien in ansprechenden, gut erreichbaren Räumlichkeiten zu untersützen. In die Neugründung in Ulm konnten wir unsere Erfahrungen und Expertise aus unseren Frühförderstellen in Günzburg, Senden und Illertissen einbringen, erklärt Karsten Zanor, 2. Vorstand der Lebenshilfe Donau-Iller.
Das Team
Das motivierte Team bilden zwei Heilpädagoginnnen, zwei Logopädinnen, eine Ergotherapeutin, ein Physiotherapeut, eine Psychologin und eine Verwaltungskraft. Die Förderung erfolgt interdisziplinär, d.h. alle Therapeuten arbeiten eng zusammen und sind in ein großes Netzwerk auch außerhalb der Lebenshilfe eingebunden.
Was findet in der Frühförderstelle statt?
In einem Erstgespräch wird erarbeitet, ob das Kind einen Förderbedarf hat und, falls ja, welche Therapieformen in Frage kommen. Diese kann in Einzelsitzungen oder in Kleingruppen erfolgen und beinhaltet z.B. Sprach- und Schlucktherapie, Psychomotorik, Rollenspiele und soziale Interaktion. Ebenso bietet die Frühförderstelle pädagogische Beratung bei Unsicherheiten zu Entwicklung und Verhalten des Kindes oder sozialrechtlichen Fragen. Termine für ein unverbindliches, offenes Beratungsgespräch können kurzfristig vereinbart werden und finden auch in den Schulferien statt. Der Zugang ist damit also sehr niederschwellig.
Wichtig ist aber zu wissen, dass das Team keine Krankheitsbilder diagnostiziert und es hier rein um Entwicklungsdiagnostik geht.
Grundsätzlich können alle Eltern, egal ob es schon vorher medizinische Befunde oder Hinweise durch den Kindergarten gab, völlig frei zu uns kommen. Es reicht auch vollkommen, wenn eine Mama das Gefühl hat mein Kind schläft schlecht, isst nicht richtig und mit dem Toilettengang ist es auch schwierig. All diese Eltern dürfen jederzeit zu uns zum Erstgespräch kommen, so Anna Pfisterer, Leitung Frühförderstelle.
Falsch sind Eltern, wenn das Kind z.B. nur eine logopädische Förderung braucht. Das heißt nur eine spezielle Förderung. Die Frühförderstelle bezieht sich wirklich auf interdisziplinäre Förderung.
Wir möchten bereichsübergreifend in den verschiedenen Fachdisziplinen, Therapien für Kinder anbieten. Das bedeutet, wenn Kinder eine Entwicklungsverzögerung oder Förderbedarf haben, dann haben wir die Möglichkeit als Komplexleistung aus verschiedenen Fachbereichen, das Kind ganzheitlich zu betreuen, das steckt hinter diesem sperrigen Begriff „interdisziplinäre Frühförderstelle“, so Zanor.
Finanzierung
Die Frühförderstelle in Ulm wird getragen von der gemeinnützigen Lebenshilfe Donau-Iller e.V. und durch Landesmittel des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration finanziert. Die Stiftung Radio 7 Drachenkinder und weitere Förderer haben die Ausstattung der Frühförderstelle mit einer Spende unterstützt.
Alle Infos zur interdisziplinären Frühförderstelle Ulm findet ihr hier.